Blog

  • Intensivkurs Islam – Der Islam in Deutschland

    Screencasts/Präsentationen

    hier nun der abgeschlossene Kurs. Eine Fortsetzung der Thematik des letzten Abends gibt es bei der Tübinger Hofacker Abendbibelschule im Primus Trüber Haus, Derendingen, vom 15-19.2.2016 jeweils um 20h.

    Die farbigen Texte sind Links zu den Präsentationen, die in einem neuen Fenster geöffnet werden. Sie können in diesem Fenster auf die Audiodatei klicken um den Vortrag zu hören und dann gleichzeitig im anderen Fenster mit den >vorwärts> und <rückwärts< Pfeilen durch die Präsentation klicken.

    Die fünf Abende der Hofacker Abendbibelschule im November „Bibel und Koran – zwei Bücher, zwei Botschaften“ können sie hier hören.

    1) 13.10.2015: Der Islam, die Muslime bei uns. – Eine Bestandsaufnahme

    2) 20.10.2015:  Worauf berufen sich Muslime in ihrer Unterschiedlichkeit?

    Audio-Player

    3) 27.10.2015: Der Koran und seine Auslegung im Islam. Herkunft, Intensivkurs Islam 7aWirkungsgeschichte und Interpretation.

    Audio-Player

    4) 03.11.2015 Die Überlieferungen und die Mohammedtradition

    (die erste Hälfte bis zu Pause war wegen technischer Probleme ohne Folien)

    Audio-Player

    5) 17.11.2015 Der real in Deutschland existierende Islam 1: Die Konservativen (Islam und Islamismus – eine treffende Unterscheidung?)

    Audio-Player

    6) 24.11.2015 Der real in Deutschland existierende Islam 2: Die „Moderaten“/Traditionalisten“

    Audio-Player

    Hier der Link zum Vortrag von Johannes Gerloff:

    7a) 01.12.2015 Der Real in Deutschland existierende Islam 3: „Die Modernen“/die Liberalen erster Teil (Link: Intensivkurs Islam 7a)

    Audio-Player

    7b)  Der Real in Deutschland existierende Islam 3: „Die Modernen“/die Liberalen zweiter Teil (Link: Necla Kelek Teil 1)

    Audio-Player

    8a) Der Real in Deutschland existierende Islam 3 Fortsetzung

    (Link: Necla Kelek Himmelsreise Teil 2)

    Audio-Player

    8b) Liebevoll Profil zeigen. Ein Beitrag zu Klarheit und guter Nachbarschaft mit den Muslimen unter uns (hierfür ist keine Audiodatei vorhanden – die Aufnahme nach der Pause war korrupt)

    9) Gibt es eine „ethische Wertegemeinschaft“ mit Muslimen in Deutschland?

    Audio-Player

    10) Wie kann ich meinen Glauben Muslimen gegenüber bezeugen?

    Audio-Player

  • Intensivkurs Islam – Der Islam in Deutschland – Literaturempfehlungen für die Gemeindeakademie

    Der Islam in Deutschland Literaturempfehlungen

    (zum Islam allgemein s. ausführlichere Literaturliste)

     

     

    Monographien:

     

    Irion, Christoph. Wer hat Angst vor dem Islam? 1. Aufl. Holzgerlingen: SCM Hänssler, 2015.

    Kandel, Johannes. Islamismus in Deutschland: Zwischen Panikmache und Naivität. 1. Aufl. Verlag Herder, 2011.

    Kelek, Necla. Himmelsreise: Mein Streit mit den Wächtern des Islam. München: Goldmann Verlag, 2011.

    Mehmet, Özay. Fundamentalismus und Nationalstaat. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 1994.

    Schirrmacher, Christine. Politischer Islam und Demokratie. 1. Aufl. Holzgerlingen: SCM Hänssler, 2015.

    Spuler-Stegemann, Ursula. Feindbild Christentum im Islam: Eine Bestandsaufnahme. 3. Aufl. Freiburg im Breisgau: Herder Freiburg, 2004. (Bes. S. 173 ff.)

    ———. Muslime in Deutschland: Fakten und Hintergründen. neue Aufl. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder, 2015. (erscheint demnächst! Die ursprüngliche Ausgabe von 2002 ist wichtig und interessant, aber inzwischen lt. Verfasserin überholt)

     

    Quellen im Internet:

    „Akgün: ‚Islam und Liberalität passen zusammen‘“. Zugegriffen 9. August 2013. http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&news[action]=detail&news[id]=6927.

    Altenbockum, Jasper von. „‚Harte Bretter‘ Die hohlen Islam-Phrasen“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/harte-bretter/harte-bretter-die-hohlen-islam-phrasen-13372376.html.

    „Angriffe auf Moscheen in Deutschland nehmen zu – Zahlen und Fakten zu Anfrage der LINKE-Bundestagsfraktion im Bundestag in Gänze“. Zugegriffen 26. Juli 2012. http://islam.de/20791.php.

    „Attacke auf Zeitungsleser Meine zerrissene Mohammed-Karikatur“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/zeitungsleser-attackiert-wegen-mohammed-karikatur-auf-titelblatt-13373877.html.

    „Bayern – Kopftücher sollen verboten bleiben, Habits weiter erlaubt – MiGAZIN“. Zugegriffen 19. März 2015. http://www.migazin.de/2015/03/18/bayern-kopftuecher-sollen-verboten-bleiben-habbits-weiter-erlaubt/.

    „Besser Überwachung als Scharia | domradio.de – Katholische Nachrichten“. Zugegriffen 16. Januar 2012. http://www.domradio.de/aktuell/78245/syrische-christen-in-deutschland-befuerchten-bevorstehende-islamisierung-ihrer-heimat.html.

    „Deutschland: Appeasement des radikalen Islam“. Zugegriffen 17. September 2015. http://de.gatestoneinstitute.org/6509/appeasement-radikalen-islam.

    „Deutschland: Nicht überall ist die Bibel erwünscht – Deutsche Evangelische Allianz“. Zugegriffen 22. September 2015. http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/deutschland-nicht-ueberall-ist-die-bibel-erwuenscht.html.

    „Die Achse des Guten: Die Islamfeindlichkeit ist schuld, wenn Muslime morden“. Zugegriffen 10. Oktober 2015. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_islamfeindlichkeit_ist_schuld_wenn_muslime_morden.

    „Die Achse des Guten: Zehn Fragen an den Islam“. Zugegriffen 9. Januar 2015. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/zehn_fragen_an_den_islam/.

    „Diskussion über Burka-Verbot in Deutschland“. Zugegriffen 11. Februar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/diskussion-ueber-burka-verbot-in-deutschland-13364170.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

    „Dreijährige Mädchen mit Kopftuch: ‚Heuchelei von Integration in Deutschland‘: Buschkowsky warnt vor Islamisten – Deutschland – FOCUS Online – Nachrichten“. Zugegriffen 12. März 2015. http://www.focus.de/politik/deutschland/dreijaehrige-maedchen-mit-kopftuch-heuchelei-von-integration-in-deutschland-buschkowsky-warnt-vor-islamisten_id_4527727.html.

    „Evolutionsgeschichte der Religion – Glauben stärkt Kooperation und Reproduktion – BlumeBGAEUEvolutionsgeschichteReligion.pdf“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/BlumeBGAEUEvolutionsgeschichteReligion.pdf.

    „Ex-Verfassungsgerichtshofs-Präsident Bertrams: ‚Der Karlsruher Beschluss ist ein Zeichen von Ignoranz‘“. Zugegriffen 19. März 2015. http://www.ksta.de/politik/ex-verfassungsgerichtshofs-praesident-bertrams–der-karlsruher-beschluss-ist-ein-zeichen-von-ignoranz-,15187246,30144770.html.

    „GRÜNER isst Currywurst im Ramadan! « quotenqueen“. Zugegriffen 14. September 2011. http://quotenqueen.wordpress.com/2011/08/08/gruner-ist-currywurst-im-ramadan/.

    Guez, Olivier. „Nach den Massakern Wie soll Frankreich aus dieser Sackgasse herausfinden?“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/analyse-frankreich-in-der-sackgasse-13363238.html.

    „Hamburg: Aus Kirche wird Moschee – mit Hilfe aus Kuwait“. DTJ ONLINE. Zugegriffen 1. September 2015. http://dtj-online.de/hamburg-aus-kirche-wird-moschee-mit-hilfe-aus-kuwait-59990.

    „Hamed Abdel-Samad: ‚Frau Merkel, Sie irren!‘ | blu-News“. Zugegriffen 19. Januar 2015. http://www.blu-news.org/2015/01/15/hamed-abdel-samad-frau-merkle-sie-irren/.

    „Interview mit Islamwissenschaftler Khorchide“. Zugegriffen 11. Februar 2015.  http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/interview-mit-islamwissenschaftler-khorchide-13369952.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

    „Kisslers Konter: Das Kopftuch-Urteil ist falsch – und wird den Schulfrieden brechen – Kisslers Konter – Cicero exklusiv“. FOCUS Online. Zugegriffen 19. März 2015. http://www.focus.de/politik/deutschland/kisslers-konter/kisslers-konter-das-kopftuchurteil-ist-falsch-und-wird-den-schulfrieden-brechen_id_4551004.html.

    Martens, Michael. „Die Verantwortung der Muslime Was der Islam mit dem Islam zu tun hat“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/was-die-anschlaege-von-paris-mit-dem-islam-zu-tun-haben-13362901.html.

    Müller, Frank. „Bayern hält an Kopftuch-Praxis fest“. sueddeutsche.de, März 2015, Abschn. bayern. http://www.sueddeutsche.de/bayern/kabinettsbeschluss-bayern-haelt-an-kopftuch-praxis-fest-1.2397239.

    „Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen (sciebooks) eBook: Michael Blume: Amazon.de: Kindle-Shop“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.amazon.de/Religionen-Menschheit-Weltreligionen-sciebooks-ebook/dp/B008C90ALK/ref=zg_bs_567133031_7#reader_B008C90ALK.

    „Religiosität als demographischer Faktor – Ein unterschätzter Zusammenhang?_blume_germ2006.pdf“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/blume_germ2006.pdf.

    „REvolutionsErfolgReligionBlume2009.pdf“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/REvolutionsErfolgReligionBlume2009.pdf.

    „Riedlingen: Kanzlerin Merkel als ‚Handlangerin des Bösen‘“. Zugegriffen 17. Oktober 2015. http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Kanzlerin-Merkel-als-Handlangerin-des-Boesen-_arid,10322887_toid,581.html.

    Schirmbeck, Samuel. „Islam und Gewalt Die Linke im Muff von tausend Jahren“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/linke-verweigern-diskussion-ueber-islam-und-gewalt-13377388.html.

    „Spiegel: Nachvollziehbares, Aufgewärmtes und Klischees“. Zugegriffen 16. Mai 2015. http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/spiegel-nachvollziehbares-aufgewaermtes-und-klischees-92067/?utm_source=getresponse&utm_medium=email&utm_campaign=christlichermedienverbund&utm_content=Der+Spiegel+berichtet+irref%C3%BChrend+%C3%BCber+gl%C3%A4ubige+Protestanten.

    Stoldt, Till-R. „Die erste Kirche, die muslimisches Gotteshaus wird“. Welt Online, 6. August 2012, Abschn. Kultur. http://www.welt.de/kultur/article106440448/Die-erste-Kirche-die-muslimisches-Gotteshaus-wird.html.

    Trautsch, Matthias, und Stefan Toepfer. „Kritik nach BVerfG-Urteil ‚Kopftuch hat in der Schule nichts zu suchen‘“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. März 2015. http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/nach-bverfg-urteil-kein-kopftuch-in-der-schule-13487121.html.

    Wallasch, Alexander. „Aufregung bei Sandra Maischberger“. Text. TheEuropean, 18. Mai 2012. http://www.theeuropean.de/alexander-wallasch/11104-aufregung-bei-sandra-maischberger.

    „Wie sollen Christen auf muslimische Mission reagieren?“ Zugegriffen 20. Februar 2012. http://www.idea.de/index.php?id=1507&tx_ttnews%5btt_news%5d=102641&cHash=c8deecc86147d1d146cf494f18b9c03b.

     

  • Lieteraturempfehlung für das aktuell laufende Gemeindeakademie-Seminar zum Thema „Der Islam in Deutschland“

    Der Islam in Deutschland

    Literaturempfehlungen (zum Islam allgemein s. ausführlichere Literaturliste)

     

     

    Monographien:

     

    Irion, Christoph. Wer hat Angst vor dem Islam? 1. Aufl. Holzgerlingen: SCM Hänssler, 2015.

    Kandel, Johannes. Islamismus in Deutschland: Zwischen Panikmache und Naivität. 1. Aufl. Verlag Herder, 2011.

    Kelek, Necla. Himmelsreise: Mein Streit mit den Wächtern des Islam. München: Goldmann Verlag, 2011.

    Mehmet, Özay. Fundamentalismus und Nationalstaat. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 1994.

    Schirrmacher, Christine. Politischer Islam und Demokratie. 1. Aufl. Holzgerlingen: SCM Hänssler, 2015.

    Spuler-Stegemann, Ursula. Feindbild Christentum im Islam: Eine Bestandsaufnahme. 3. Aufl. Freiburg im Breisgau: Herder Freiburg, 2004. (Bes. S. 173 ff.)

    ———. Muslime in Deutschland: Fakten und Hintergründen. neue Aufl. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder, 2015. (erscheint demnächst! Die ursprüngliche Ausgabe von 2002 ist wichtig und interessant, aber inzwischen lt. Verfasserin überholt)

     

    Quellen im Internet:

    „Akgün: ‚Islam und Liberalität passen zusammen‘“. Zugegriffen 9. August 2013. http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft.html?&news[action]=detail&news[id]=6927.

    Altenbockum, Jasper von. „‚Harte Bretter‘ Die hohlen Islam-Phrasen“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/harte-bretter/harte-bretter-die-hohlen-islam-phrasen-13372376.html.

    „Angriffe auf Moscheen in Deutschland nehmen zu – Zahlen und Fakten zu Anfrage der LINKE-Bundestagsfraktion im Bundestag in Gänze“. Zugegriffen 26. Juli 2012. http://islam.de/20791.php.

    „Attacke auf Zeitungsleser Meine zerrissene Mohammed-Karikatur“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/zeitungsleser-attackiert-wegen-mohammed-karikatur-auf-titelblatt-13373877.html.

    „Bayern – Kopftücher sollen verboten bleiben, Habits weiter erlaubt – MiGAZIN“. Zugegriffen 19. März 2015. http://www.migazin.de/2015/03/18/bayern-kopftuecher-sollen-verboten-bleiben-habbits-weiter-erlaubt/.

    „Besser Überwachung als Scharia | domradio.de – Katholische Nachrichten“. Zugegriffen 16. Januar 2012. http://www.domradio.de/aktuell/78245/syrische-christen-in-deutschland-befuerchten-bevorstehende-islamisierung-ihrer-heimat.html.

    „Deutschland: Appeasement des radikalen Islam“. Zugegriffen 17. September 2015. http://de.gatestoneinstitute.org/6509/appeasement-radikalen-islam.

    „Deutschland: Nicht überall ist die Bibel erwünscht – Deutsche Evangelische Allianz“. Zugegriffen 22. September 2015. http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/deutschland-nicht-ueberall-ist-die-bibel-erwuenscht.html.

    „Die Achse des Guten: Die Islamfeindlichkeit ist schuld, wenn Muslime morden“. Zugegriffen 10. Oktober 2015. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_islamfeindlichkeit_ist_schuld_wenn_muslime_morden.

    „Die Achse des Guten: Zehn Fragen an den Islam“. Zugegriffen 9. Januar 2015. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/zehn_fragen_an_den_islam/.

    „Diskussion über Burka-Verbot in Deutschland“. Zugegriffen 11. Februar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/diskussion-ueber-burka-verbot-in-deutschland-13364170.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

    „Dreijährige Mädchen mit Kopftuch: ‚Heuchelei von Integration in Deutschland‘: Buschkowsky warnt vor Islamisten – Deutschland – FOCUS Online – Nachrichten“. Zugegriffen 12. März 2015. http://www.focus.de/politik/deutschland/dreijaehrige-maedchen-mit-kopftuch-heuchelei-von-integration-in-deutschland-buschkowsky-warnt-vor-islamisten_id_4527727.html.

    „Evolutionsgeschichte der Religion – Glauben stärkt Kooperation und Reproduktion – BlumeBGAEUEvolutionsgeschichteReligion.pdf“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/BlumeBGAEUEvolutionsgeschichteReligion.pdf.

    „Ex-Verfassungsgerichtshofs-Präsident Bertrams: ‚Der Karlsruher Beschluss ist ein Zeichen von Ignoranz‘“. Zugegriffen 19. März 2015. http://www.ksta.de/politik/ex-verfassungsgerichtshofs-praesident-bertrams–der-karlsruher-beschluss-ist-ein-zeichen-von-ignoranz-,15187246,30144770.html.

    „GRÜNER isst Currywurst im Ramadan! « quotenqueen“. Zugegriffen 14. September 2011. http://quotenqueen.wordpress.com/2011/08/08/gruner-ist-currywurst-im-ramadan/.

    Guez, Olivier. „Nach den Massakern Wie soll Frankreich aus dieser Sackgasse herausfinden?“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/analyse-frankreich-in-der-sackgasse-13363238.html.

    „Hamburg: Aus Kirche wird Moschee – mit Hilfe aus Kuwait“. DTJ ONLINE. Zugegriffen 1. September 2015. http://dtj-online.de/hamburg-aus-kirche-wird-moschee-mit-hilfe-aus-kuwait-59990.

    „Hamed Abdel-Samad: ‚Frau Merkel, Sie irren!‘ | blu-News“. Zugegriffen 19. Januar 2015. http://www.blu-news.org/2015/01/15/hamed-abdel-samad-frau-merkle-sie-irren/.

    „Interview mit Islamwissenschaftler Khorchide“. Zugegriffen 11. Februar 2015.  http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/interview-mit-islamwissenschaftler-khorchide-13369952.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

    „Kisslers Konter: Das Kopftuch-Urteil ist falsch – und wird den Schulfrieden brechen – Kisslers Konter – Cicero exklusiv“. FOCUS Online. Zugegriffen 19. März 2015. http://www.focus.de/politik/deutschland/kisslers-konter/kisslers-konter-das-kopftuchurteil-ist-falsch-und-wird-den-schulfrieden-brechen_id_4551004.html.

    Martens, Michael. „Die Verantwortung der Muslime Was der Islam mit dem Islam zu tun hat“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/was-die-anschlaege-von-paris-mit-dem-islam-zu-tun-haben-13362901.html.

    Müller, Frank. „Bayern hält an Kopftuch-Praxis fest“. sueddeutsche.de, März 2015, Abschn. bayern. http://www.sueddeutsche.de/bayern/kabinettsbeschluss-bayern-haelt-an-kopftuch-praxis-fest-1.2397239.

    „Religionen der Menschheit – Das EBook Weltreligionen (sciebooks) eBook: Michael Blume: Amazon.de: Kindle-Shop“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.amazon.de/Religionen-Menschheit-Weltreligionen-sciebooks-ebook/dp/B008C90ALK/ref=zg_bs_567133031_7#reader_B008C90ALK.

    „Religiosität als demographischer Faktor – Ein unterschätzter Zusammenhang?_blume_germ2006.pdf“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/blume_germ2006.pdf.

    „REvolutionsErfolgReligionBlume2009.pdf“. Zugegriffen 24. Mai 2013. http://www.blume-religionswissenschaft.de/pdf/REvolutionsErfolgReligionBlume2009.pdf.

    „Riedlingen: Kanzlerin Merkel als ‚Handlangerin des Bösen‘“. Zugegriffen 17. Oktober 2015. http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Kanzlerin-Merkel-als-Handlangerin-des-Boesen-_arid,10322887_toid,581.html.

    Schirmbeck, Samuel. „Islam und Gewalt Die Linke im Muff von tausend Jahren“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Januar 2015. http://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/linke-verweigern-diskussion-ueber-islam-und-gewalt-13377388.html.

    „Spiegel: Nachvollziehbares, Aufgewärmtes und Klischees“. Zugegriffen 16. Mai 2015. http://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/spiegel-nachvollziehbares-aufgewaermtes-und-klischees-92067/?utm_source=getresponse&utm_medium=email&utm_campaign=christlichermedienverbund&utm_content=Der+Spiegel+berichtet+irref%C3%BChrend+%C3%BCber+gl%C3%A4ubige+Protestanten.

    Stoldt, Till-R. „Die erste Kirche, die muslimisches Gotteshaus wird“. Welt Online, 6. August 2012, Abschn. Kultur. http://www.welt.de/kultur/article106440448/Die-erste-Kirche-die-muslimisches-Gotteshaus-wird.html.

    Trautsch, Matthias, und Stefan Toepfer. „Kritik nach BVerfG-Urteil ‚Kopftuch hat in der Schule nichts zu suchen‘“. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. März 2015. http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/nach-bverfg-urteil-kein-kopftuch-in-der-schule-13487121.html.

    Wallasch, Alexander. „Aufregung bei Sandra Maischberger“. Text. TheEuropean, 18. Mai 2012. http://www.theeuropean.de/alexander-wallasch/11104-aufregung-bei-sandra-maischberger.

    „Wie sollen Christen auf muslimische Mission reagieren?“ Zugegriffen 20. Februar 2012. http://www.idea.de/index.php?id=1507&tx_ttnews%5btt_news%5d=102641&cHash=c8deecc86147d1d146cf494f18b9c03b.

     

  • Gott der Arzt. Krankheit, Tod und Heilung in der Bibel

    Klicken Sie hier für eine Präsentation zum Thema!

    (Es sind nur die Bibelstellen zum Vortrag, aber die geben von sich aus die Richtung des Vortrags an und bilden die Thematik in Grundzügen ab.)

  • Christenverfolgung und Mission in der Apostelgeschichte

    Christenverfolgung und Mission in der Apostelgeschichte

    Vortrag beim Kongress „Gedenket der Märtyrer – Christenverfolgung heute“ auf dem Schönblick Nov. 2009

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Geschwister!

    Die Aufgabe, die uns in dieser Einheit gestellt ist, weist uns auf die Anfänge der christlichen Kirche zurück und macht uns deutlich, dass das christliche Zeugnis eine doppelte Bedeutung hat: zum einen ist es das missionarische Wort und der missionarische Lebenswandel, die beide zu einem Leben in der Nachfolge Jesu Christi einladen, und zum anderen ist es das Blutzeugnis, das allzu oft seit Anbeginn der christlichen Kirche die letzte Konsequenz des Glaubens an Jesus Christus gewesen ist –  wie er für viele Glaubensgeschwister weltweit auch heute noch bleibt.

    Im griechischen Text des neuen Testamentes – also auch hier im Buch der Apostelgeschichte – gibt es nur ein Wort für die zwei Seiten des Zeugnisses für Christus, sowohl für das das gelebte Zeugnis für Jesus Christus wie auch für das Zeugnis in seiner letzten Konsequenz des Leidens und Sterbens für Christus. Dieses Wort lautet martyrion.

    Wenn also vom „Zeugnis“ in der Apostelgeschichte gesprochen wird, dann wird nicht unterschieden, ob das gelebte Zeugnis, oder das ultimative Zeugnis im Sterben für Christus gemeint ist. Hier macht die Bibel keinen Unterschied – wir haben diesen Unterschied nachträglich gemacht und haben den Begriff „Martyrium“ für den äußersten Ernstfall reserviert. Das ist ein Fehler. Es ist ein Fehler, den nicht nur kritische Journalisten machen, wenn sie Leidensbereitschaft unter Christen als „Fundamentalismus, Fanatismus, oder Extremismus“ ausmachen zu können meinen, sondern auch Christen machen diesen Fehler, wenn sie meinen, das Zeugnis von Jesus Christus könne grundsätzlich ohne Widerspruch geschehen. Das zeigt uns die Geschichte der frühesten Christen in der Apostelgeschichte des Lukas.

    Bevor wir nun in die Berichterstattung der Apostelgeschichte einsteigen, ist ein weiteres klärendes Wort nötig:

    Nicht nur das (sekundäre) Zeugnis von Jesus hat von Anfang an Widerspruch hervorgerufen. Jesus Christus selbst hat das erfahren. Er bekam nicht nur Akzeptanz und Wohlwollen zu spüren, sondern ebenfalls hass und Ablehnung. An Jesus scheiden sich schon immer die Geister. Das hat Jesus aus eigener Erfahrung, am eigenen Leibe erfahren müssen, und er wusste, dass seine Jünger damit zu kämpfen haben würden.

    Dass Jesus um den ganzen Ernst des Zeugnisses für ihn gewusst hat, geht aus vielen Stellen der Evangelien hervor: etwa seine Warnung Mt 10,16 „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe“ oder Mk 13,9 Ihr aber seht euch vor! Denn sie werden euch den Gerichten überantworten, und in den Synagogen werdet ihr gegeißelt werden, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinetwillen, ihnen zum Zeugnis“.  Und im Evangelium nach Lukas spricht Jesus in Vorbereitung für die endzeitlichen Wehen, die über die Gemeinde kommen werden Lk 21,12-17 „Aber vor diesem allen werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen und werden euch überantworten den Synagogen und Gefängnissen“…um nur ein Paar Stellen zu nennen.

    Das steht alles im Zusammenhang damit, dass Jesus seinen eigenen Weg als Leidensweg begriffen und angenommen hat. So leitet der Autor der Apostelgeschichte, der Leibarzt des Apostels Paulus Lukas das Ende seines Evangeliums und den Übergang zum zweiten Teil seines Doppelwerkes mit folgenden Worten ein:

    Lk 24, 46 … So steht’s geschrieben, dass (gr.: der) Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; 47 und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem 48 und seid dafür Zeugen. 49 Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.“

    An dieser Stelle, wo Jesus im Bezug auf die alttestamentliche Prophetie die Notwendigkeit des Leidens, seines Leidens, als Grundlage für die Verkündigung, die zur Buße und Vergebung der Sünden für alle Menschen aller Nationen und aller Sprachen geschehen soll, – an dieser Stelle wird deutlich, dass gerade wegen der Schwere der Aufgabe die Jünger auf die Kraft von oben angewiesen sind. Und so nimmt Lukas in seinem Narrativ am Anfang der Apostelgeschichte den Faden hier wieder auf:

    „ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde“ (Apg 1,8)

    Die Anfangskapitel der Apostelgeschichte zeichnen – im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung, es handele sich hier um eine enthusiastisches Christentum – eine äußerst nüchternes Bild von den Anfängen der christlichen Kirche: Überforderte und verängstigte Apostel, Ungerechtigkeit in den eigenen Reihen bei der Behandlung der Schwachen, speziell der Witwen, eine wohl auf menschliche Bedürfnisse verzwungene Nachwahl für den Verräter unter den Aposteln, Betrüger in den eigenen Reihen, und der fehlende Blick für den Missions Auftrag, wie wir ihn gerade zweimal nach Lukas gehört haben. Das und anderes mehr lässt merken, wie schwierig es – auch nach Pfingsten und der Gabe des Heiligen Geistes – für die Apostel war, nachdem Jesus sich von ihnen bis zu seiner Wiederkunft verabschiedet hatte, das Zeugnis von ihm weiter zutragen.

    Uns wird am Anfang der Apostelgeschichte berichtet von dem mutigen Zeugnis des Petrus im Tempel, von den Auseinandersetzungen mit dem Sanhedrin wegen der Heilung des Bettlers vor dem schönen Tor des Tempels, von den Verhaftungen und von der Befreiung aus der Haft durch einen Engel; uns wird erzählt, wie die Gemeinde durch das Pfingstereignis und die wunderbare Heilung Tausende von Menschen an Jesus Christus gläubig geworden sind und zu Jüngern Jesu wurden, wie sie einmütig hin und her in den Häusern das Brot brachen, wie sie allezeit im Tempel waren, beteten und predigten, aber Lukas verschweigt es uns hier am Anfang der Apostelgeschichte nicht, dass die Anfänge sehr problematisch waren. Die Gemeinde blieb vor Ort stecken. Nicht die Apostel, sondern ein Diakon namens Philippus wagt die ersten Ausflüge außerhalb von Jerusalem bis nach Judäa und Samarien, um Zeugnis von dem auferstandenen zu geben. Und die erste Verfolgung von Christen mit Todesfolget rifft ebenfalls einen Diakon, nicht einen Apostel. Hier erscheinen die Apostel in keinem besonders guten Licht. Petrus geht nicht voraus, sondern kommt gewissermaßen als Feuerwehr hinterher, sowohl in Samarien als auch in Antiochien, wo den Aufbrüchen nicht so recht getraut wird.

    Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, als würde ich das Verhalten der Apostel richten wollen, das ganz und gar nicht! Aber ich muss diese Tatsachen ansprechen, weil sie den Hintergrund liefern zum Verständnis der Dynamik der Verfolgung, die die erste Gemeinde erleiden musste.

    Die eben erwähnte öffentliche Hinrichtung des Diakons Stephanus hat nämlich sehr viel mit den Umständen der jungen Gemeinde in Jerusalem zu tun. Durch das Pfingstereignis sind wohl hauptsächlich Diaspora Juden, die zu den hohen festen Passah und Pfingsten aus ihrer Heimat in den unterschiedlichsten Ländern des römischen Reich nach Jerusalem gereist waren, zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Das sind Juden mit einem hellenistischen Hintergrund. Sie waren in der Regel nicht mehr des hebräischen mächtig, geschweige denn des Aramäischen, die Sprache Jesu und der Jünger. Sie sprachen die Sprachen ihrer Wahlheimat, ob Koptisch, Phönikisch, Latein oder eine der zahlreichen anderen lokalen Sprachen des römischen Reiches – und eben auch griechisch, die Lingua Franca der Antike. So lasen sie auch die heiligen Schriften in Griechisch – nach der Ausgabe der Septuaginta – wie Lukas selbst eindrucksvoll durch seine Zitate daraus zeigt. Weil sie eine andere Sprache  – und teilweise auch eine andere Kultur hatten, haben sie auch in Jerusalem ihre eigen Synagogen, wie aus Apg 6,9 deutlich wird: „Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der Kyrenäer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz Asien und stritten mit Stephanus.“

    Warum war das so, dass gerade die hellenistischen Juden den Streit vom Zaun gebrochen haben? Seither gab es für die Apostel Probleme mit den Obersten des Volkes, aber sonst waren die Jünger wohl gelitten. Apg 2,46 berichtet: „Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen 47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“

    Die Jünger, und die Gemeinde, die sich um sie sammelte, waren also nicht nur wohl gelitten und respektiert im Volk, sie hatten auch Erfolg mit ihrem Zeugnis von Jesus Christus!

    Das sehen wir auch an dem Ausgang der Auseinandersetzung mit dem Sanhedrin Apg4,5ff nach der Heilung des Bettlers, nachdem Petrus und Johannes eine Nacht im Gefängnis verbracht hatten: „Als nun der Morgen kam, versammelten sich ihre Oberen und Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem, 6 auch Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander und alle, die vom Hohenpriestergeschlecht waren; 7 und sie stellten sie vor sich …  es folgt ein Verhör und Verwunderung darüber, dass einfache Leute wie Petrus und Johannes so freimütig vor den Gelehrten des Volkes, vor den Amts-und Würdenträgern mit ihrem Christuszeugnis auftreten:   14 Sie sahen aber den Menschen, der gesund geworden war, bei ihnen stehen und wussten nichts dagegen zu sagen. Sie beraten hinter verschlossenen Türen und kommen zu dem Ergebnis Vers 16 Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn dass ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir können’s nicht leugnen.  17 Aber damit es nicht weiter einreiße unter dem Volk, wollen wir ihnen drohen, dass sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden. 18 Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu reden oder zu lehren in dem Namen Jesu.

    19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. 20 Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“

    Die religiöse Führung erkennt durchaus die Gefahr, dass der Glaube an Jesus Christus eine hohe Attraktivität besitzt und eine Anziehungskraft auf das Volk ausübt. So verbieten sie den Jüngern, von Jesus zu reden. Diese gehen natürlich straks in den Tempel, was auch nicht verborgen bleiben kann:

    Apg 5,25 Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk. 26 Da ging der Hauptmann mit den Knechten hin und holte sie, doch nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, dass sie gesteinigt würden.

    27 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie 28 und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen. 29 Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

    Als vorläufiges Fazit zu der Situation der angestammten Gemeinde aus der römischen Provinz Palästina können wir festhalten, dass die Schwierigkeiten erst zur Verfolgung eskalieren, wo die Jünger provozieren. Das wird auch heute verfolgten Christen angelastet, dass sie quasi an der Diskriminierung, Unterdrückung oder Verfolgung selber schuld wären, weil sie durch das „missionieren“ die Menschen, die Religion, die Kultur oder den Staat provozierten. Wir müssen festhalten: unser Glaube an Jesus Christus bringt uns per se dort in Konflikte, wo Gottes Gebot von Menschen nicht akzeptiert wird. Der Konflikt ist nur vordergründig ein menschlicher. Im Grunde geht es aber darum, dass Menschen sich nicht von Gott dreinreden lassen wollen. Christen wissen mit Petrus und Johannes: Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen – und wenn das als Provokation empfunden wird!

    Trotzdem können wir die Augen nicht davor verschließen, dass mit den Aposteln relativ gelinde umgegangen wird. Sie sind im Volk beliebt, sie gehören (noch) zum System, noch sind sie nicht zu Außenseitern abgestempelt, noch sind sie nicht Opfer der Desinformation, der Propaganda, der Intoleranz, Diskriminierung oder Unterdrückung. Das alles und mehr, bis hin zu Hinrichtungen von Jakobus und Petrus wird bald folgen (wie in allen Verfolgungssituationen), aber das Problem bricht unter den hellenistischen Juden auf. Warum?

    Warum gehen die griechischsprachigen Synagogen so heftig gegen Stephanus vor? Die Antwort ist eine einfache: die hellenistischen Juden sind ihre Sache nicht sicher. Sie werden von den aramäisch sprechenden Bewohnern Palästinas als „Juden zweiter Klasse“ betrachtet und behandelt. Sie müssen unter Beweis stellen, dass sie „richtige“ Juden sind. Dadurch, dass so viele von ihnen an Jesus gläubig geworden sind, sind sie bei den angestammten Bewohnern Jerusalem noch mehr in Verruf und Verdacht gekommen. Sie müssen um den Erhalt ihres zumindest halbwegs anerkannten Standes kämpfen.

    Auch dies ist ein Charakteristikum der Christenverfolgung überhaupt: Christen werden vor allem dort verfolgt, wo die vorherrschende Religion, oder das vorherrschende politische System beziehungsweise das Fehlen einer funktionierenden öffentlichen Ordnung grundsätzliche Schwächen aufweist. Eine Religion, die von ihrer eigenen Überzeugungskraft überzeugt ist, eine Regierung, die das Vertrauen des Volkes genießt, diese haben es nicht nötig, Minderheiten unter Druck zu setzen oder zu verfolgen. Das Hauptmotiv für religiös bedingte Verfolgung ist Angst. Nun wissen wir, dass die Angst kein guter Berater ist, aber wir erleben es weltweit, das paranoide Regierungen oder Vertreter von Religionen die Hetze gegen Christen machen, weil sie Angst haben, ihre Vormachtstellung an oder durch die Christen zu verlieren. Ein besonders absurdes Beispiel ist die Türkei, die in den letzten 100 Jahren den Bevölkerungsanteil der Christen von ehemals über 20 % auf 0,03 % mit ihren repressiven Maßnahmen reduziert hat. Trotzdem ist die verschwindend kleine christliche Minderheit anscheinend für sie subjektiv immer noch eine Gefahr, denn es wird gegen sie in den Medien Propaganda gemacht, in Filmen und Fernsehen gegen sie gehetzt, die Ausbildung vom geistlichen Stand der Christen behindert, die Renovierung  oder den Bau von Kirchen verboten und anderes mehr.

    Es gab Zeiten in der Geschichte, wo der Islam, der Hinduismus oder der Buddhismus souveräner mit den christlichen Minderheiten umgegangen sind. Zurzeit aber erleben diese Religionsgemeinschaften in den Ländern, wo sie eine überwiegende Mehrheit haben, eine Sinnkrise, sie wissen um ihre innere Schwachheit und fühlen sich auch von einer kleinen christlichen Präsenz bedroht. Es ist augenscheinlich, dass sie ihrer Sache nicht sicher sind und darum den Trend zum religiösen Radikalismus erleben.

    Auch in Jerusalem der Jahre 30-32 n. Chr. gab es eine Angstbesessenheit unter den griechisch sprechenden Juden. Bei den vielen Bekehrungen unter ihresgleichen zum Messias Jesus Christus kam eine Stimmung der Angst auf, die letztlich dazu führte, dass Stephanus als erster christlicher Märtyrer zu Tode gesteinigt wurde. Seine Rede beziehungsweise seine Predigt ist ein einziges Bekenntnis zu Gottes Heilswirken in der ganzen Geschichte des Volkes Israels, dass Jesus als den verheißenen Menschensohn einschließt. Einem der jungen Theologen der Hellenisten brachte das besondere Genugtuung:

    Apg 8, 1 Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tode. Es erhob sich aber an diesem Tag eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samarien, außer den Aposteln. 2 Es bestatteten aber den Stephanus gottesfürchtige Männer und hielten eine große Klage über ihn. 3 Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstören, ging von Haus zu Haus, schleppte Männer und Frauen fort und warf sie ins Gefängnis.

    Was daraus folgt ist typisch für die Verfolgungssituation, die aufgrund eines lebendigen Zeugnisses entsteht: was als Gericht über die Gemeinde erscheint ist in Wahrheit große Gnade! Während die Apostel und der Kreis der Jünger, die in Palästina ihrer Heimat hatten und aramäisch sprachen von dieser Verfolgung nicht betroffen waren, sondern sogar in Jerusalem bleiben konnten, mussten die hellenistischen Christen die Stadt verlassen und fliehen. Erst hier setzt die eigentliche Missionsbewegung an. Unfreiwillig gehen die neuen Jünger Jesu aus den verschiedenen Völkern beziehungsweise Ländern zurück in ihre Heimat und nehmen das Evangelium mit. Der lateinische Kirchenvater Tertullian aus Karthago sagte im Blick auf die Christenverfolgungen, die er auch persönlich erlebte, zum Beispiel die severianische im Jahr 202: „Das Blut der Märtyrer ist der Samen der Kirche“.

    Das muss die antike Welt beeindruckt haben, wie die an Jesus gläubig gewordenen hellenistischen Juden durch die Vertreibung aus Jerusalem nicht den Mut verloren, sondern die Chance zum missionarischen Zeugnis in ihrer Heimat ergriffen haben! Das ist wohl auch die Dynamik hinter dem Geheimnis, dass gerade die verfolgte Kirche am stärksten wächst. Das Zeugnis ist in der Verfolgungssituation eindeutig und ohne Abstriche glaubhaft. Es besticht, wenn Menschen bereit sind, sogar ihr Leben für eine Sache zu opfern. Das inspiriert und fordert heraus. Das ficht an!

    So sehen wir am Beispiel des Apostels Paulus und Barnabas, wie es gerade die junge, aus der Verfolgung  entstandene Gemeinde in Antiochien ist, die den Auftrag als erste sendende Gemeinde aufnimmt.

    Auch die in Palästina beheimatete Gemeinde musste dann eine Welle der Verfolgung über sich ergehen lassen. Darin sehen wir eine weitere Dynamik der Verfolgung:

    Verfolgung fängt in der Regel bei den Schwächsten an, hört aber vor den Stärkeren nicht auf:

    Apg 12, 1 Um diese Zeit legte der König Herodes Hand an einige von der Gemeinde, sie zu misshandeln. 2 Er tötete aber a Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. 3 Und als er sah, dass es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen.

    Unter der Ägide des kürzlich aus seinem Amt geschiedenen Ratsvorsitzenden der EKD hat sich ein Wandel im Denken der obersten Leitungsebenen der EKD vollzogen.  War bis zur EKD-Synode in Leipzig die Mission eher suspekt in den der EKD – man redete lieber von „Partnerschaft mit den jungen Kirchen“ und reduzierte das christliche Zeugnis auf diakonisches Wirken ohne Verkündigung – so entdeckte die Synode – u.a. durch den Grundsatzreferat Eberhard Jüngels – das Thema Mission für sich neu. Das hatte Konsequenzen auch für die Stellung der EKD zu verfolgten Christen. Die Kirchenleitung merkte, dass eine Kirche, die einlädt, automatisch auch unter Feuer geraten kann. Eine Kirche, die nicht einlädt, ist allen egal – aber eine Kirche, die einlädt, weckt Rivalität, Neid und Hass. Das hat in der Kirchenleitung etwas Sensibilität auch für die evangelikalen Missionsinitiativen verliehen. Man kann eben nur mitfühlen, wenn man auch selbst betroffen ist. Und das sollten sich die Christen merken, die meinen, nur die „Radikalen“ wären von Verfolgung und Widerstand betroffen: Wenn eine Verfolgungssituation aufkommt oder Unterdrückungsmaßnahmen ergriffen werden, und sie dennoch Jesus treu bleiben – wird das alles auch sie betreffen. Wie die Verfolgung in der Apostelgeschichte auch den „etablierten Jüngerkreis“ erreichte – bis hin zur Hinrichtung eines der Führungskräften aus dem engsten Kreis um Jesus (Jakobus) – so macht sie nicht halt vor Kirchen, und Christen, die sich lange in Sicherheit wägten. Das hat bei uns in der EKD die Kirchenleitung begriffen und das ist wohl auch der Hintergrund hinter den positiven Stellungnahmen zu Verstößen gegen evangelikale Missionare und Werke…

    Wir sehen im Verlauf der Apostelgeschichte, im Besonderen bei den Missionsreisen des Paulus, wie vielfältig die Formen des Widerstands gegen das Evangelium und der Verfolgung sein können –  wie einerseits Störfaktoren  auf Zypern und in Philippi zunächst die Ausbreitung des Evangeliums zu verhindern scheinen (Elymas und die Herren der Wahrsagerin) und auf der anderen Seite konkrete Verfolgung durch Volksverhetzung und Lynchjustiz in Galatien zur Festigung der Gemeinde führt.

    Die Versuchung durch falsche Brüder – nichts schlimmer als Verrat von innen – den Gegner von außen kann man ertragen, aber von innen…

    Summa summarum – es ist beeindruckend, wie die Christen der Apostelgeschichte trotz unterschiedlichster Formen des Widerstands immer weiter machen und scheinbare Niederlagen in Erfolge verwandelten:  Priscilla und Aquilla nutzen die Ausweisung aus Rom im Jahre 55 durch Kaiser Claudius als Gelegenheit, die Gemeinde in Ephesus zu stärken – Paulus lässt sich nicht von den Hindernissen, sein Ziel in Asien zu erreichen, entmutigen, sondern lässt sich den Blick für Europa schenken, später nutzt er die Gefangenschaft zum Briefe schreiben und unterrichten…

    Die Apostelgeschichte ist ein Buch ohne abschließendes Ende. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes eine „unendliche Geschichte“. Das Zeugnis von Jesus und das Leiden für Jesus gehen weiter. Aber sie gehen weiter im Wissen darum, dass am End alle Knie sich vor Jesus beugen werden und er alle Tränen abwischen wird.

     

  • Europa und die Religionsfreiheit – was kommt auf uns zu? 

    Der Umbruch ist vorprogrammiert

    Europa wird in den nächsten 40 Jahren einen Umbruch erleben, der seinesgleichen sucht. „Europa schafft sich ab“ – nicht nur Deutschland – und zwar lässt sich das rein rechnerisch erhärten: Stetig abnehmende Geburtsstatistiken von derzeit 1,3 % in Deutschland bis 1,1 % in Spanien und Italien sagen bereits alles: aus zwei mach eins… in jeder Generation seit der Geschlechtsrevolution der sechziger Jahre halbiert sich die künftige Generation. Das hat bereits vor über zehn Jahren zu der alarmierenden Erkenntnis geführt, dass in Deutschland die Kassen nicht in der Lage sein werden die Rente der Arbeitnehmer, die monatlich treu einzahlen, zu bezahlen. Die „Familienplanung“ hat nur an den Augenblick des Individuums und nicht an die Zukunft der Gesellschaft gedacht. Das Statistische Bundesamt hat schon 2007 errechnet, dass bis zum Jahr 2052 die deutschstämmigen in Deutschland eine Minderheit sein und Muslime die Mehrheit bilden werden. Das ist eine ganz nüchterne mathematische Hochrechnung: die Bundesrepublik Deutschland – wie viele anderen Länder in Europa – wird auf die Zuwanderung von jährlich hunderten von tausenden angewiesen sein, damit die Volkswirtschaft nicht kollabiert. Die angrenzenden islamischen Länder mit 70 % der Bevölkerung unter 30 Jahren werden die benötigten Zuwanderer liefern. Das ist allen Verantwortlichen im Bereich der Politik und Wirtschaft bekannt. Sie sehen dazu keine Alternative. Wie wird es nun mit Europa weitergehen, wenn eine für europäische Verhältnisse vollkommen neue Kultur und Religion anfängt, Ansprüche zu stellen? Die ersten Erfahrungen damit haben wir bereits gemacht. Außereuropäische Soziologen sagen schon länger: Europa hat sich aufgegeben.

    Die Herausforderungen für Europa: Laizismus und Islam

    Das ist aber nur die eine Hälfte unseres Problems. Die andere ist, dass die laizistischen Tendenzen in der europäischen Gesetzgebung dahin gehen, dass die religiösen Anschauungen und Empfindungen vor allem von bibeltreuen Christen nicht nur als nicht Schützens würdig, sondern als für die Gesellschaft „gefährlich“  angesehen werden. Eine ablehnende Haltung zu einem rein „wissenschaftlichen“ Weltbild etwa, ohne Schöpfer und ohne Richter der Welt, oder zur homophilen Lebensweise wird als „Gefahr“ für die aufgeklärte europäische Gesellschaft gesehen. Wie der Fall Åke Green in Schweden und die diversen Vorstöße gegen „Hasspredigt“ in Europa zeigen, ist es jetzt schon möglich einen Prediger zu einer Haftstrafe zu verurteilen, nur weil er eine bestimmte – inzwischen gesellschaftlich akzeptierte – Handlungsweise nach den Vorgaben der Bibel Sünde nennt. Vermehrt erheben sich die Stimmen, dass Kinder vor „homophoben“ und „kreationistischen“ Einflüssen geschützt werden müssen.

    Die Religionsfreiheit muss geschützt werden

    In Europa haben wir noch Religionsfreiheit – vielleicht größere Freiheit in der Ausübung unseres Glaubens als sonst wo auf dieser Welt. Gerade der Fall Åke Green zeigt, dass die Gerichte noch funktionieren: Er wurde in höchstrichterlicher Instanz nach Berufung und Vertretung durch ein internationales Team von Anwälten am Ende doch noch freigesprochen. Noch gibt es immer wieder Fälle, in denen der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (ECHR) gegen Unrecht in einzelnen Ländern bei Verstößen gegen die Religionsfreiheit seine Urteile fällt. So auch 2010 wieder zum Schutz einer Gemeinde von Gehörlosen Zeugen Jehovas in Tscheljabinsk oder der Heilsarmee in Moskau.

    Religionsfreiheit ist ein zutiefst europäisches Gut und muss geschützt werden. Die Religionsfreiheit ist „die Mutter aller Menschenrechte“. Es ist unserem Judeo-christlichen Erbe zu verdanken, dass wir Religionsfreiheit überhaupt genießen. In anderen Ländern und geographischen Gebieten, die von einer anderen Religion geprägt sind, gibt es dieses Konzept der Religionsfreiheit nicht – auch nicht der allgemeinen Menschenrechte. Der Gott der Bibel hat von Anfang an auf freiwillige Zuwendung der Menschen gesetzt. Das ganze Alte Testament ist eine Geschichte von Gottes Ringen um die Liebe und Treue seines Volkes! Gott will Zuwendung, nicht blinden Gehorsam auf Grund eines Zwanges wie das etwa der Islam vorgibt durch das Gesetz gegen den „Abfall vom Islam“.

    Die Ausbreitung der christlichen Botschaft im Mittelalter auf die europäischen Völker und die Etablierung der christlichen Kirchen haben dazu beigetragen, dass die im christlichen Glauben verankerten Werte der unantastbaren Würde eines jeden Menschen und seines Gedankengutes, auch seines Rechtes auf freie Meinungsäußerung, in der Kultur des Westens allgemeine Anerkennung gefunden haben. All das ist nicht zu denken ohne die christlichen Werte, die sie hervorgebracht haben. Religionsfreiheit ist ein abendländisches Exportgut geworden, das allerdings nicht überall auf der Welt geschätzt wird. So ist gegenwärtig in Indien eine Radikalisierung in der Hindutva-Bewegung zu verzeichnen. 2010 sollte im buddhistischen Königreich Bhutan entschieden sein, ob eine (!) christliche Organisation grundsätzlich registriert werden kann. Mehr als 25 Jahre nach der Verabschiedung der Islamischen Menschenrechtsdeklaration gibt es in den Mitgliedsstaaten der islamischen Welt immer noch keine Garantie der Religionsfreiheit, d.h. auch des Grundrechtes, seine Religion selbst zu wählen oder zu ändern.

    Laizismus und Islam sind eine Gefahr für die Religionsfreiheit

    Als Herausgeber der AKREF Nachrichten und Gebetsanliegen  beschäftigen mich in der Regel Meldungen aus nicht europäischen Ländern. Im Vergleich zu vielen Ländern der Welt haben wir nahezu traumhafte Bedingungen, in Europa unseren Glauben in unserem Alltag zu leben, im gelebten Leben umzusetzen. Das sind Rechte, die wir bei weitem nicht genügend ausschöpfen! Diese Rechte sind in den allgemeinen Menschenrechten und somit im Grundgesetz der europäischen Länder und der noch im Werden befindlichen europäischen Verfassung garantiert. Und dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass das “Klima” in Europa, was die Religion im Allgemeinen und die Religionsfreiheit im Einzelnen betrifft, sich verändert und dabei rauer geworden ist. Die Meldungen aus Europa werden immer mehr.

    Es sind vielfach atmosphärische Dinge, die uns im Blick auf diesen Sachverhalt beunruhigen, ja Sorgen machen. Hat man sich daran gewöhnen müssen, dass aufgrund der Presse- und Meinungsfreiheit christliche Werte und Glaubensgefühle verhöhnt, bespottet, mit Füßen getreten werden, so merken wir jetzt, im kulturell und religiös aufgemischten Europa es Anhänger einer anderen Religion gibt, die in keiner Weise bereit sind, solche Häme im Blick auf ihre religiöse Identität in christlicher Manier zu dulden. Im Gegenteil, ein bestimmter Flügel der in Europa lebenden Muslime testet die Grundsätze der Religionsfreiheit auf ihre Belastbarkeit und fordern lautstark ihre „Rechte“, wie sie sie sehen, gegen bestehendes, geltendes Recht ein. Das kann zur Gefahr für die Religionsfreiheit überhaupt werden!

    Nehmen wir beispielsweise das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Januar 2002 zum Thema Schächten ohne Betäubung, so wurden die entsprechenden Gesetze zu Tierschutz als nachrangig zum Grundrecht der Religionsfreiheit gedeutet, obwohl es höchst umstritten ist, ob ein Betäubungsverbot aus den entsprechenden Rechtstexten des Islam abgeleitet werden kann und höchst fraglich ist, ob wir in Europa den Rahmen bieten können – oder wollen – in dem ein Scharia konformer Islam praktiziert werden kann. Nicht umsonst wird immer wieder nachgefragt, ob diese Form des Islam kompatibel zum Grundgesetz ist. Die bevorzugte Behandlung des Prinzips der Religionsfreiheit kann einen auf der einen Seite Mut machen, dass die Prinzipien der Religionsfreiheit hoch gehalten werden. Auf der anderen Seite wird erkennbar – dass unsere Europäische Rechtsprechung an ihre Grenzen gebracht wird.

    Der Versuch, den Islam zu manipulieren

    Was kommt auch jetzt auf uns zu mit dem staatlichen Bestreben, durch die Gründung von säkular konzipierten islamischen Fakultäten an deutschen Universitäten einen „Euroislam“ zu erzeugen? Es ist der erklärte Wille der Parteien wie der Regierungen von Bund und Ländern, durch eine gezielte Auswahl der Lehrkräfte und durch die Festlegung eines akzeptablen Kurrikulums den Glauben der hier lebenden Muslime zu verändern! Selbstverständlich würde ich mir wünschen, dass die Gläubigen sich radikal von manchen Vorstellungen und Aussagen der geltenden islamischen Jurisprudenz und Rechtsprechung distanzierten. Es ist aber eine ebenso radikale Verletzungen der Religionsfreiheit, Menschen eine ihnen fremde Art und Weise zu glauben aufzuzwingen. Die Veränderungen im Islam müssen von innen heraus kommen. Das wird meines Erachtens nur geschehen, wenn moderne Muslime selber Empörung und Entrüstung über manche Vorstellungen ihrer Glaubensgenossen empfinden und den Mut zum öffentlichen Protest aufbringen. Ich bin ein Anhänger der Kleist’schen Vorstellung, dass zwei Füße reichen, um ins Straucheln zu geraten. Wir müssen nicht und dürfen nicht nachhelfen! Wir blicken gespannt auf die in Umbruch befindliche arabische Welt und hoffen und beten, dass der Islamismus nicht den Sieg davon trägt…

    Wie steht es um Europa heute hinsichtlich der Glaubens- und Religionsfreiheit?

    Die Anti-Sekten Gesetzgebung Frankreichs der letzten Jahre macht es religiösen Minderheiten zunehmend schwerer, frei zu fungieren. In Belgien wird der CVJM vom Verfassungsschutz überwacht. Eine Gruppe von jungen Nordamerikanern, die in Belgien Straßenevangelisation betrieben, wurde kurzerhand ohne Verfahren deportiert. In England verlor eine koptische Christin ihre Anstellung als Stewardesse, weil sie darauf bestand, ein kleines Kreuz um den Hals zu tragen (obwohl Sikhs bei der Polizei den silbernen Armreif und den Turban als Zeichen Ihrer Religionszugehörigkeit im Dienst tragen dürfen). Spanien ist unter der gegenwärtigen Regierung einen großen Schritt in Richtung Laizismus gerückt. Demgegenüber ist eine landesweite Bewegung (Hatze oir) zum Schutz der Rechte katholischer Christen gegründet worden. In Österreich hat der Wiener Kardinal darauf hingewiesen, dass wir als Christen in der modernen Gesellschaft zu einer Minderheit geworden sind, die kreativ wirken soll und Bereitschaft zum Martyrium nötig hat. Als gläubige Christen sind wir eine Minderheit, eine Minderheit, die auch zum Leidenszeugnis für Jesus Christus künftig auch in Europa bereit sein muss.

    Konservativ-christliche Positionen an den Pranger gestellt 

    Nachdem der private Sender RTL im Herbst 2008 einen Themenabend den angeblichen “Evangelikalen” gewidmet hat, zog kurz danach 3sat mit einem ganzen Thementag zum Thema “Religiöser Extremismus” nach. Fazit beider Sendungsreihen sollte sein, dass der Glaube, wenn der Mensch ihn ernst nimmt, gefährlich sei. Inzwischen haben SAT1 und ARD/ZDF (zuletzt Panorama21) mit ähnlich verunglimpfenden Sendungen nachgezogen. Im April letzten Jahres haben die beiden ARD-Journalisten Oda Lambrecht und Christian Baars, in ihrem Buch „Mission Gottesreich – Fundamentalistische Christen in Deutschland“ evangelikale Christen aufs heftigste kritisiert, verunglimpft und als Gefahr für die Gesellschaft dargestellt.

    Konservative Christen, ob katholisch, orthodox oder evangelisch-evangelikal haben nur das Anliegen, das althergebrachte Gut zu “konservieren”, zu bewahren. Sie werden aber neuerdings beschimpft als Neo-Konservative, Neo-Evangelikale und Neo-Charismatiker, als ob das Neo– eine Affinität zum Faschistischen nachweise. Konservative, ob Katholik, orthodox oder evangelisch-evangelikal, fühlen sich zunehmend in dieser Welt missverstanden und mutwillig falsch dargestellt. Sie werden immer mehr für borniert, hasserfüllt, machtlüstern und kriegerisch in den Medien dargestellt. Und das nicht nur in eher skurril anmutenden Fällen wie der eingangs erwähnte Fall in Moskau, wo der Heilsarmee die Betriebserlaubnis entzogen wurde, weil sie eine „militaristische Organisation” sei. Speziell die Evangelikalen werden als politische Macht dargestellt, die „mit ihren Dollars die Kriegsmaschinerie fördert und militärisch verstandene Kreuzzüge veranstalte”. Konservative Christen, die den Modernismus und speziell den Postmodernismus für eine Verfehlung halten, werden generell als suspekt betrachtet. Die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat gesagt, dass sie es nicht  für notwendig hält, mehr Religionsfreiheit einzuräumen, sondern eher die Gesellschaft „vor extremen religiösen Formen zu schützen“.

    Ausblick

    Toleranz wird in Europa zunehmend nicht mehr als Gewissensfreiheit in religiösen Überzeugungen verstanden, sondern als fortschreitende Loslösung von religiösen Normen auf der einen Seite und auf der anderen als ein Verbot von „zwanghaften“ religiösen Elementen, um vor dem religiösen Extremismus zu schützen. Im Namen der „Toleranz“ wird religiöse Aktivität eingeschränkt und das Recht auf freie Meinungsäußerung ausgehöhlt. Die Regierungen Westeuropas scheinen den Weg eingeschlagen zu haben, im Namen der „Gleichbehandlung“ die Rechte von Christen im gleichen Maße wie Freiheiten von religiösen Extremisten aus Staatssicherheitsgründen zu beschneiden. Wo der extremistische Islam kritisiert wird, ist man im Geiste der „politisch korrekten Sprache“ bemüht, konservative Formen des christlichen Glaubens mit zu verurteilen. So etwa der ehemalige Generalsekretär des ÖRK Prof. Konrad Reiser auf dem deutschen Pfarrertag in Kiel, der die „Gefahr von christlichen Fundamentalisten mindestens so hoch“ einschätzt, wie die von islamistischen Fundamentalisten. Will man sich bei uns in Deutschland und Europa beim geringsten gemeinsamen Nenner, was Religion angeht, treffen?

    Bei allem, was uns Sorge bereitet, dürfen wir wissen: unser Herr sitzt im Regiment! Er wird seine Kirche und diese Welt zum Ziel bringen. Oder mit dem dritten Bundespräsidenten zu sprechen: „Wir wissen nicht was kommt, aber wir wissen wer kommt!“

     

    (Dieser Artikel wurde veröffentlicht in: Gemeinschaft, Das Magazin für Gemeinschaften, Hauskreise, Gemeinden und Kleingruppen Nr 08/09 2011 S.4ff)

  • Seit Langem jetzt echter Fortschritt in der Leben-Jesu-Forschung

    Ein Buch Das letzte Abendmahl Jesu – wie die unterschiedliche Berichterstattung der synoptischen Evangelien und Johannes die chronologischen Probleme der Karwoche löst

    In seinem 2011 erschienen Buch „The Mystery of the Last Supper – Reconstructing the Final Days of Jesus “ (Cambridge Univ. Press, 2011, inzwischen auch in einer guten Übersetzung auf Deutsch erhältlich: Humphreys, Colin J. Die letzten Tage Jesu und das Geheimnis des Abendmahls. Urachhaus, 2012. 330S. €29,90,Gebunden) hat der Professor und Direktor des Forschungsinstitutes in der Abteilung Metallurgie und Stoffverwandten Wissenschaften an der Universität Cambridge Sir Colin J. Humphreys seine Forschungsergebnisse der letzten 30 Jahren zu den scheinbaren Unstimmigkeiten der Evangelien im Blick auf die letzten Tage Jesu vorgelegt. Im Besonderen ergeben sich aus seiner Forschung Konsequenzen für das Verständnis des letzten Abendmahls Jesu am Tag seiner Verhaftung und für die Determinierung des Zeitpunktes der Kreuzigung Jesu Christi.

    In einer pädagogisch für uns im deutschsprachigen Raum ungewöhnlichen aber hoch effektiven Art und Weise behandelt Humphreys in seiner systematischen Vorgehensweise das ganze Themenfeld. Er nennt zunächst die durch die Evangelientexte gesetzte Problematik und gibt einen Überblick über die Forschungsgeschichte und bisherigen Lösungsansätze um am Ende fest zu stellen, dass es bisher keine befriedigende Lösung zur scheinbaren Diskrepanz zwischen der Schilderung der Kreuzigung Jesu nach Johannes am Tag der Schlachtung des Passahlamms vor der abendlichen Passahmahlfeier einerseits und der Schilderung der synoptischen Evangelien andererseits, wonach Jesus am Tag nach dem Passahmahl (Jesus setzt das Abendmahl im Rahmen der Passahfeierlichkeiten ein) hingerichtet wird.

    Im Blick auf seine Methodik betont Humphreys seine rein naturwissenschaftliche Arbeitsweise, wobei er die Evangelientexte als schlichte historische Dokumente des ersten Jahrhunderts betrachtet. Für ihn ist es als Naturwissenschaftler zunächst wichtig, ohne Vorurteile oder fertige Konzepte an die Texte heran zu gehen. Die für den Leser offenkundigen Diskrepanzen zwischen Johannes und den Synoptikern sind für ihn möglicherweise auch durch den Leser selbst erzeugt, beispielsweise dadurch, dass ihm etwa zum Verständnis der Texte nötige Hintergrundwissen fehlen könnte. Am Ende seiner Untersuchung stellt sich eben diese  – von anderen schon früher geäußerte, aber nicht erhärtete – Vermutung heraus: ein fehlendes Wissen um den Umgang mit dem Kalender in Palästina zur Zeit Jesu. Humphrey liefert nun mit diesem Werk eine umfassende und detaillierte Studie zu gebräuchlichen jüdischen und israelitischen Kalender jener Zeit. Er deckt dabei bisherige Missverständnisse im wissenschaftlichen Diskurs auf, am deutlichsten weitestgehende Unkenntnis über die Methode der Feststellung des Neumondes in den divergierenden Kalendertypen der Babylonier und der Ägypter.

    Über die Implikationen seiner Entdeckung (etwa die Beziehung Jesu zum Tempel, Jesu Stellung zu Israel, die Beziehung zwischen Galiläer und Judäer, die Essenerfrage, die Zelotenforschung u.a.m.) für die neutestamentliche Forschung ist Humphreys als Naturwissenschaftler sich vielleicht gar nicht bewusst. Diese wird aber die Evangelien – vor allem das Johannesevangelium – mit anderen Augen lesen müssen, wenn Humphreys Thesen nicht widerlegt werden.

    Folgende kurz gefassten Ergebnisse seiner naturwissenschaftlichen, historischen und philologischen Untersuchungen stellen wir zusammen:

    Humphreys beginnt mit einer Darstellung der bisher bekannten Problemstellung: Johannes platziert das letzte Abendmahl, die gerichtlichen Untersuchungen und die Kreuzigung Jesu alle vor das offizielle jüdische Passahmahl. Nach dem Bericht des Johannes ist Jesus zu just dem Zeitpunkt gestorben, zu dem die ersten Passahlämmer geschlachtet wurden, um 15:00 Uhr am 14. Tag des jüdischen Monates Nisan. Dies wird im Blick auf die Angaben in den anderen kanonischen Evangelien Matthäus, Markus und Lukas (Synoptiker) fast flächendeckend in der theologischen Wissenschaft als „theologische Interpretation“ des Todes Jesu durch Johannes gewertet.

    In den synoptischen Evangelien ist das letzte Abendmahl ein Passahmahl. Jesus wurde demzufolge nach dem Passahmahl gekreuzigt, am 15. Tag des Monats Nisan. Darum scheinen Johannes und die synoptischen Evangelien sich uneins zu sein – nicht nur in dem Punkt, ob das letzte Abendmahl ein Passahmahl war oder nicht, sondern auch im Punkte des Datums der Kreuzigung. Eine Fülle von anderen Widersprüchlichkeiten zwischen den Berichten ist die Folge dieser Analyse.

    Die Lösung dieses genannten Problems besteht nach den Argumenten dieses Buches darin, dass in ihrer Beschreibung des letzten Abendmahls als Passahmahl Matthäus, Markus und Lukas einen anderen Kalender verwendeten als Johannes. Diese Theorie ist nicht neu. Neu ist aber, dass Humphreys das auch einleuchtend mit der Rekonstruktion eines historischen Kalenders belegen kann.  In seinem Buch identifiziert Humphreys nun die unterschiedlichen Kalender, die in Palästina zur Zeit Jesu benutzt wurden und erklärt ihre Eigenheiten. Das ist das Bahn brechende an diesem Werk. Noch niemandem war es zuvor gelungen, eine plausible Erklärung für die Unterschiede in den postulierten Kalendern zu geben und diese zu belegen. Humphreys tut das mit äußerster Klarheit, vollkommen nachvollziehbar für den wissenschaftlich arbeitenden.

    Humphreys zeigt auf, dass Johannes – im Gegensatz zu den Synoptikern – dem offiziellen nach-exilischen jüdische Kalender folgt, das von den Priestern des Tempels in Jerusalem im ersten Jahrhundert n. Chr. verwendet wurde. Dieser Kalender war ein Mondkalender mit einer Tageseinteilung nach babylonischem Muster, die am Abend begann und am nächsten Abend endete. Nicht die Nacht, sondern der Sonnenuntergang bzw. die Abenddämmerung trennte die Tage voneinander.

    Humphreys stellt folgende Rechnung auf: Nach diesem offiziell gebräuchlichen jüdischen Kalender babylonischen Ursprungs wurde das Passahlamm gemäß dem mosaischen Gesetz nach Anordnung des Tempels am Nachmittag des 14. Nisan geschlachtet (wobei in gewissen Ausnahmefällen eine Schlachtung bereits am 13. Zugelassen wurde). Das Passahmahl wurde nach Sonnenuntergang des gleichen Tages gegessen, nach diesem Kalender war der Abend des 14. Nisan schon der 15. Nisan.

    Humphreys zeigt ferner auf, dass Matthäus, Markus und Lukas in ihrer Beschreibung des letzten Abendmahls einen anderen mondbasierten Kalender benutzten, der nach vor-exilischem, d.h. ägyptischem Muster, eine Tageseinteilung von Sonnenaufgang bis Sonnenaufgang hatte – eine Tageseinteilung wie wir sie heute kennen. Auch nach diesem Kalender wurden sowohl das Opfer des Passahlamms als auch das Essen des Passahmahls kalendertechnisch am 14. des Monats Nisan begangen, wobei ein grundsätzlicher Unterschied zum Tempelkalender von mindestens einem Kalendertag bestand. Das ergibt sich aus der Zeitspanne zwischen der Fesstellung des Neumondes bei erstem Fehlen des Mondes am Himmel und der Feststellung bei erstem Erscheinen. Das ist zwar ein grundsätzlicher Unterschied, aber noch nicht das Entscheidende. Wesentlich ist auch die Errechnung bzw. Feststellung des Neumondes nach dem ägyptisch-vorexilischen Kalendertypus: Wenn der Tag mit Sonnenaufgang beginnt, dann muss der Neumond logischerweise am Morgen, und nicht am Abend festgestellt werden – sonst wäre der erste Tag des neuen Monats bereits verstrichen bis der neue Monat festgestellt wäre. Gerade die Neumondfeste hätten dann nicht Termingerecht begangen werden können. Der 14. Nisan nach diesem Kalender wurde also nicht vom ersten sichtbar Werden des Neumondes am Abend errechnet, sondern vom ersten NICHT sichtbar Werden des Mondes am Morgen. Und weil die zeitliche Differenz zwischen erstmöglichem nicht Sichtbarwerden des Neumondes am Morgenhimmel und dem letztmöglichen Sichtbarwerden des Neumondes am Abendhimmel bis zu 60 Stunden betragen kann, war der kalendarische 14. Nisan je nach Himmelskonstellation nach dem vor-exilischen Kalender bis zu drei Tage vor dem 14. Nisan des offiziellen jüdischen (Tempel-) Kalenders. Mit Hilfe eines Astronomen der Universität Oxford und modernster Supercomputer konnte Humphreys diesen Tag genau errechnen.

    Die Situation im Blick auf die unterschiedlichen Kalender zu jener Zeit ist uns nicht unbekannt: sie ähnelt der heutigen, wonach z.B. die griechischen und russisch-orthodoxen Kirchen normalerweise das Osterfest vor Katholiken und Protestanten feiern, weil die orthodoxen Kirchen noch den früheren julianischen Kalender das Datum des Osterfestes errechnen, wobei Katholiken und Protestanten den modernen gregorianischen Kalender verwenden. (Der mittelalterliche englische Mönch Beda Venerabilis hatte große Erfolge in seinen astronomischen Untersuchungen zur Feststellung des paschalen Mondes verzeichnet, aber die Umstellung auf den gregorianischen Kalender im Westen machte seine Arbeit im gewissen Sinne zu Nichte.) Auch manch eine abgelegene Insel Schottlands hat ihr altes Kalendarium beibehalten und feiert die kirchlichen Feste zu anderen Terminen als das Festland. Ein Beispiel, das Humphreys nicht nennt, wäre der islamische Kalender. Auch bei den Muslimen gibt es unterschiedliche „Sichtungen“ des Neumondes zum Iid, aber das ist eher ein praktisches als prinzipielles Problem. Dennoch: die großen Feste des Islam werden von verschiedenen Bevölkerungsanteilen an verschiedenen Tagen gefeiert.

    Humphreys stellt fest: Alle vier Evangelien sind sich über Datum (14. Nisan) und Natur des letzten Abendmahls (bei Johannes einig – ihren Erzählungen liegen nur unterschiedliche Kalendertheorien zu Grunde, so dass der Eindruck für dem außen Stehemden entstehen kann, dass sie sich unterscheiden. Das letzte Abendmahl war ein reales Passahmahl nach dem Kalender, der von den synoptischen Evangelien verwendet wurde. Dieses Passahmahl wurde aber nicht zum gleichen Termin als das Passahmahl nach den offiziellen (jüdischen Tempel-) Kalender gegessen, sondern mindestens einen, wenn nicht zwei Tage vorher. Darum hält Humphreys die Aussage des Johannes für korrekt, wenn dieser sagt, dass das letzte Abendmahl vor dem offiziellen Passahmahl gegessen wurde. Humphreys stellt fest: Insofern stimmen alle vier Evangelien überein in punkto Datum der Kreuzigung. Diese fand statt am 14. Nisan nach dem offiziellen jüdischen Kalender statt, wobei Jesus um 15:00 Uhr, zur Zeit der Schlachtung der ersten Passahlämmer (so Johannes und auch Paulus) gestorben ist. Für Humphreys ist klar: Das gesamte Belegmaterial aus der Bibel und anderen frühen Dokumenten stimmt darin überein, dass Jesu Kreuzigung am 14. Nisan nach dem offiziellen Kalender stattgefunden hat.

    Humphreys stellt sich die Frage: Welcher Kalender war es nun, den Jesus benutzte? Nach welchem Kalender hat er das letzte Abendmahl als Passahmahl mit seinen Jüngern gefeiert, wie es in den synoptischen Evangelien beschrieben wird? Der einzige glaubhafte Kalender, der seither von anderen vorgeschlagen wurde, ist der Sonnenkalender, der in der Qumrangemeinschaft Verwendung fand, einer Gruppe, die vermutlich Essener genannt wurden, wie in den Qumranrollen beschrieben wird. In seinem Buch weist Humphreys nach, dass dieser Kalender nicht in Frage kommt, weil nach diesem Kalender das Passahfest nach dem Passah des offiziellen jüdischen Kalenders stattgefunden hat.

    Der „unterschiedliche Kalender“ den Humphreys ausgemacht hat, wonach Jesus sein letztes Abendmahl als Passahmahl feierte war der vorexilsche Kalender des alten Israel. Die Verscleppten aus Judäa hatten in Babylon im sechsten Jahrhundert v. Chr. den babylonischen Kalender übernommen, einschließlich Mondnamen nach babylonischen Stil. Dieser Kalender war ein Mondkalender mit Tageseinteilung von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang und blieb der offizielle jüdische Kalender bis in den ersten Jahrhundert n. Chr. Vor diesem Kalender nach babylonischem Typus verwendeten die Juden einen vorexilschen, altertümlichen Kalender vom ägyptischen Typus.

    Diesen Kalender hat Humphreys als den altertümlichen vorexilschen Jüdischen Kalender identifiziert, der auf den altertümlichen ägyptischen Mondkalender basierte, aber mit einem Wechsel des ersten Monats in den Frühling (mit Namen „Abib“, was so viel heißt wie „herangreifende Gerstenähren“). Der Name dieses ersten Monats wurde später, während des babylonischen Exils, in „Nisan“ geändert (Nisan ist die hebräisierende Form des babylonischen Namens des ersten Monats Nisannu).

    Der vorexilsche Kalender Israels war ein Mondkalender mit einer Tageseinteilung von Sonnen Aufgang bis Sonnenaufgang, genau so wie es der altertümliche ägyptische Mondkalender mit einer Tageseinteilung von Sonnenaufgang bis Sonnenaufgang gepflegt hatte. Dieser Kalender hielt sich bis in das erste nachchristliche Jahrhundert hinein. Humphreys hat gezeigt, dass unterschiedliche Gruppierungen diesen Kalender verwendet haben um das Passahfest zu errechnen, darunter die Samaritaner, die Zeloten und zumindest ein Teil der Essener. Durch den jüdischen Geschichtsschreiber Josephus wissen wir, dass sowohl Samaritaner, als auch Essener und Zeloten im ersten Jahrhundert n. Chr. sich in Jerusalem aufhielten. Es wäre also keineswegs außergewöhnlich gewesen, wenn Jesus diesen Kalender verwendet hätte, um sein letztes Abendmahl mit seinen Jüngern als Passahmahl zu feiern. Man könnte das vergleichen mit einem heutigen Christen, der sich dafür entscheidet, Ostern mal nach dem Julianischen Kalender zu feiern (wie Humphreys es in der Tat während seines Urlaubs in Griechenland getan hat), mal nach dem gregorianischen Kalender (welchen Humphreys natürlich benutzt wenn in England).

    Mithilfe eines Astrophysikers der Universität Oxford hat Humphreys sowohl den offiziellen jüdischen Kalender als auch den vorexilschen jüdischen Kalender für das erste Jahrhundert n. Chr. rekonstruiert. Das Passahfest nach dem vorexilschen jüdischen Kalender war in der betroffenen Zeit immer einige Tage vor dem Passahfest des offiziellen post-exilischen jüdischen Kalendariums.

    Aus den mit Hilfe von wissenschaftlich erstellten Algorithmen und eines Hochleistungs-rechenzentrums der Universität Oxford rekonstruierten Kalendern lassen sich der Tag der Kreuzigung am Freitag, den 3. April des Jahres 33 und der Tag des letzten Abendmahls am Mittwoch, den 1. April des Jahres 33 n. Chr. Festsetzen.

    Humphreys hält fest: Durch seine Worte und Handlungen ist es klar, dass Jesus – konsequent zur Botschaft des Johannesevangeliums – sich als „den neuen Mose“ gesehen hat. Indem er beschloss, sein letztes Abendmahl als Passahmahl nach dem vorexilschen Kalender zu feiern, hielt er sein Passahmahl am exakten Jahrestag des ersten Passahmahls, beschrieben im zweiten Buch Mose. Somit hat Jesus sich symbolisch identifiziert als den neuen Mose, was auch überein stimmt mit dem, was er beim letzten Abendmahl sagte.

    Nach dieser Datierung an Hand des Neumondes ergibt sich eine Zeitspanne von zwei Tagen zwischen letztem Abendmahl und Kreuzigung. Das hat zur Folge, dass Jesus das letzte Abendmahl nicht an Gründonnerstag gehalten hätte, sondern am Mittwoch der Karwoche. Das letzte Abendmahl auf den Mittwoch zu platzieren widerspricht natürlich der verbreiteten Annahme, dass dieses sich am Donnerstag ereignete. Der Donnerstag wird jedoch nirgends als Tag des letzten Abendmahls in der Bibel benannt. Eine detaillierte Analyse der Evangelien zeigt, dass sie in der Tat das Abendmahl auf den Mittwoch platzieren.

    Das letzte Abendmahl – platziert am Mittwoch – löst die Probleme, die im ersten Kapitel des Buches beschrieben werden. Es erklärt was sich an dem „verlorenen Mittwoch “ ereignet hat. Es löst den scheinbaren Widerspruch zwischen Johannes und den Synoptikern betreffs Datum und Art des letzten Abendmahls. Mit einer Verhaftung Jesu in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bleibt auch genügend Zeit für alle Ereignisse, die die Evangelien zwischen dem letzten Abendmahl und der Kreuzigung berichten. Schließlich bedeutet es auch, dass die jüdischen Gerichtsverhandlungen über Jesus nach den damals gültigen Vorgaben (, die später in der Mischna kodifiziert wurden,) „legal“ waren. Nach dem letzten Abendmahl am Abend bzw. in der Nacht von Mittwoch wurde Jesus in den frühen Morgenstunden des Donnerstag verhaftet. Die Hauptgerichtsverhandlung des Sanhedrins ereignete sich tagsüber am Donnerstag. Der Sanhedrin kam wieder in der Frühe am Freitagmorgen zusammen, um die Todesstrafe zu bestätigen. Dies stimmt mit den Vorgaben der Mischna überein, welche vorsieht, dass der Sanhedrin nur bei Tageslicht zu Gericht sitzen kann und in Fällen wo ein Todesurteil gefällt wird, das Urteil am nächsten Tag – ebenfalls bei Tageslicht – bestätigen muss.

    All diese und viele andere interessanten Aspekte der Evangelienberichte über die letzten Tage Jesu finden erudite Behandlung und teilweise erstaunliche Auflösungen in diesem für Naturwissenschaftler und Theologen gleichsam hoch interessanten Werk. Ich wünsche diesem Buch eine breite Leserschaft – auch in Deutschland – wofür jetzt beste Voraussetzungen durch das Erscheinen der deutschen Übersetzung im Urachhausverlag (s.o.) geschaffen sind.

  • Israel: Christlich Schulen werden zum Schließen genötigt – Christen in Israel bitten um Fürbitte

    AKREF/pm 11.08.2015
    Wie Middle East Concern berichtet, hat eine neue Politik im Blick auf Privatschulen in Israel die Existenz dieser in Frage gestellt. Bisherige Zuschüsse vom Staat sind gekürzt worden, gleichzeitig wurden die Schulgebühren, die von den Eltern verlangt werden dürfen, gedeckelt. Mit den verbleibenden Mitteln sei es unmöglich, den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten.
    Es gibt 47 christliche Privatschulen in Israel, die vorwiegend von Palästinenstern und israelischen Arabern besucht werden. Die Vertretung der Christlichen Schulen in Israel hat in einem Pressebericht vom 9.8.2015 die Befürchtung geäußert, das die christlichen Schulen zum Schuljahresbeginn nicht werden öffnen können.  Ein Gespräch mit dem Präsidenten Reuven Rivlin und dem Kultusminister Naftali Bennet ist für Ende August anberaumt. Christen in Israel bitten um Fürbitte, das in dem Gespräch eine Lösung zum Fortbestehen der Schulen gefunden werden kann.
  • “Sie werden euch hassen!” – Christenverfolgung weltweit nimmt zu

    “Sie werden euch hassen!” – Christenverfolgung weltweit nimmt zu

    von Pfr. Dr. Paul C. Murdoch

    Dass Jesus mit seiner Botschaft auf Ablehnung stoßen würde, war ihm bewusst. Seine Jünger warnte er: “Ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe, darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben”. Er sagte ihnen weiter “sie werden euch hassen”.  Seien wir uns darüber im Klaren: Auch wenn es eine Vielzahl von Erklärungen für das Phänomen der Christenverfolgung gibt – Christen werden aus einem Grunde in Wirklichkeit verfolgt. Sie werden verfolgt, weil die Botschaft, die sie bringen, bestehende Strukturen in dieser Welt verändern will. Diese Veränderung ist eine Bedrohung für die Mächte, die regieren. Nicht die Menschen, die sich Christen nennen, sind das Objekt des Hasses, sondern die Botschaft, die sie vertreten und verbreiten. Je mehr sich diese Botschaft verbreitet, desto größer ist der Widerstand. Das erklärt, warum nicht missionierende Kirchen eher in Ruhe gelassen werden. Es erklärt ferner, warum die Christenverfolgung stetig zugenommen hat bis in unsere Tage hinein. Das zwanzigste Jahrhundert allein brachte mehr an Opfern von Christenverfolgung als alle neunzehn Jahrhunderte zuvor.

    Nicht jeder verfolgte Christ ist ein Märtyrer im Sinne von Blutzeugen. Als geringsten gemeinsamen Nenner für alle Definitionen, die für “verfolgte Christen” verwendet werden, nenne ich folgende: Ein verfolgter Christ ist einer, der nicht verfolgt würde, wenn er den Namen “Christ” nicht trüge. Dabei dürfen wir nicht verkennen, dass es in der Regel einen vordergründigen Anlass für die Christenverfolgung gibt, der es scheinen lässt, dieser Christ würde aus anderen Gründen verfolgt werden als aus Glaubengründen. In den allerseltensten Fällen wird Aggression direkt mit einer Christusfeindlichkeit begründet.

    Verfolgungssituationen entstehen nicht spontan. Es ist immer eine Entwicklung zu erkennen, die zur Verfolgung führt. Werden Christen in ihrer Andersartigkeit zunächst toleriert, führen Argwohn oder auch bewusste Ablehnung der Glaubensinhalte oder Lebensweise der Christen zu einer Art Duldung, die negativ besetzt ist. In diesem Klima entsteht in erster Linie Desinformation, die die öffentliche Meinung gegen Christen anheizt – wie wir es im Rahmen von Christival in Bremen, der Pro Reli Initiative in Berlin, “Q-Rage”, dem Marburger Seelsorge- Psychotherapiekongress sowie in diversen Fernsehreportagen und dem neu erschienen Buch “Mission Gottesreich” aktuell erleben. Erst auf Grund gezielter Desinformation entsteht ein Klima, in dem Diskriminierung und Unterdrückung für “normal” angesehen werden. Gezielte und systematische Verfolgung wird von einer Gesellschaft erst praktiziert oder geduldet, wenn entsprechende Feindbilder aufgebaut und diskriminatorische Praktiken sich etabliert haben. Die Dynamik der Verfolgung kennt also folgende Stadien, die fließende Grenzen haben und teilweise auch parallel laufen:

    Toleranz 

      Duldung 

      Desinformation 

      Diskriminierung 

      Unterdrückung 

      Pogrom artige Ausschreitungen 

      gezielte Verfolgung 

      systematische Verfolgung 

    Es sind drei Umgebungen, in denen die Unterdrückung und Verfolgung von Christen in größerem Maße vorkommt:

    A. ausgesprochen religiös begründete Verfolgung

    B. Verfolgung durch totalitäre Staaten/Despoten

    C: Verfolgung durch korrupte Systeme

    Die Stufen der Verfolgung und die Bereiche, in der die Verfolgung vorkommt, möchte ich anhand von einigen wenigen Fallbeispielen verdeutlichen. Die Liste der Länder und der Formen der Verfolgung/Unterdrückung ließe sich beliebig erweitern.

     

    A. ausgesprochen religiös begründete Verfolgung

    Indien

    Eine seit dem von Hindutva-Aktivisten verübten Mord and Missionar Staines und seine Söhne nicht mehr gebrochene Kette von gewalttätigen Übergriffen gegen Christen erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt im September 2008, als im Bundesstaat Orissa 50.000 Christen aus ihren Häusern und Dörfern vertrieben wurden. Zirka 200 von Ihnen wurden kaltblutig ermordet, Frauen und Kinder in ihren Hütten und Häusern verbrannt. Wenige haben bislang in ihre Dörfer zurückkehren können und leben noch in Flüchtlingslagern. Hoffentlich entspannt sich die Lage jetzt nach den Wahlen in Indien. Die Übergriffe sind in ihrer Brutalität und Grausamkeit bewusst als Warnung an die christliche Bevölkerung, den status quo des hinduistischen Systems nicht zu stören.

    Türkei

    Weil das “Türkentum” auch am Islam festgemacht wird, werden andere Ethnien – oder auch Gruppen türkischer Abstammung anderer Religionszugehörigkeit – an den Rand der Gesellschaft,  oder auch über denselben hinaus gedrängt. Vor weniger als 100 Jahren hatte die Türkei mehr als 20% Christen in der Bevölkerung, darunter griechisch orthodoxe, syrisch orthodoxe und armenisch orthodoxe Christen. Heute sind es weniger als 0,2%. Hier sind die Stufen 6. – Pogrom artige Ausschreitungen, 7. – gezielte Verfolgung, und 8. – systematische Verfolgung voll implementiert gewesen. Heute sind es die Stufen 2 – 6, mit denen die in der Türkei verbleibende winzige Minderheit zu tun hat. Zuverlässige Zahlen über “heimliche Christen” – vor allem unter den Aleviten, die ebenfalls unterdrückt werden, kann es naturgemäß nicht geben.

    In der Zeit vor und nach den Morden an drei Christen in Malatya im April 2007 gab es verstärkt Desinformation und Propaganda gegen Christen in den türkischen Medien. Katholische Priester sind mehrfach überfallen worden. Der armenisch-türkische Publizist Hrant Dink war Anfang 2007 von einem jungen Ultranationalisten ermordet worden. Unbekannte haben am 4. November 2006 im Westen der Türkei eine protestantische Kirche mit Brandsätzen angegriffen. Monate lang wurden die Protestanten in Odemis,100 Kilometer von Izmir  von Unbekannten schikaniert.  Trotz wiederholter Anzeigen durch den Pastor, unternahm die Polizei nichts. Erst nach den jüngsten Angriffen untersucht sie mit einer Antiterroreinheit den Vorfall.

    Pakistan

    In Pakistan kommt es regelmäßig zu Übergriffen gegen Christen. Christen wegen “Blasphämie”, worauf die Todesstrafe steht – auch wenn sie noch nicht angewandt wurde -, an zu zeigen ist ein probates Mittel diese schutzlosen Menschen empfindlich zu treffen. Oft nehmen Muslime die Dinge aber auch selbst in die Hand. Entführungen, Vergewaltigungen und Zwangsbekehrungen von Frauen sind – wie in Ägypten auch – eine ständige Gefahr für junge Christinnen. Vor Ostern  ist ein christlicher Journalist mit seiner Familie untergetaucht, weil er Todesdrohungen extremistischer Muslime erhalten hat. Der 43-jährige George Masih hatte sich im vorigen Jahr in mehreren Artikeln in der Zeitung Aaj Kal (“heutzutage”, Lahore) für mehr Demokratie ausgesprochen. Daraufhin erhielt er Drohbriefe von der islamischen Organisation Tanzeem. Wenn er und seine Familie nicht Muslime würden, müsse er mit „schlimmen Folgen“ rechnen. Seit neuestem müssen Christen in von den Taliban kontrollieren Gebieten die islamische Kopfsteuer für Christen entrichten.

    Indonesien

    Selbst in diesem sonst eher besonnenen Vielvölkerstaat und zahlenmäßig größten islamischen Staat der Welt kommt es immer wieder zu religiös motiviertem Hass gegen Christen mit grausamen Folgen. Die Brandschatzung von 400 Kirchen und zahllosen Dörfern in einem Monat auf den Molukken mit Hunderten von Toten, die grausame Köpfung dreier Teenager-Mädchen auf Poso, die Verurteilung zu mehrjährigen Haftstrafen für Sonntagsschullehrerinnen und Bomben- sowie Maschinengewehranschläge auf Kirchen in den letzten Jahren seien nur als einige, wenige Beispiele genannt.

    Ägypten

    Die starke christliche Minderheit der Kopten (8-12% der Gesamtbevölkerung und ursprüngliche Bewohner Ägyptens) wird konsequent unterdrückt. Die Einhaltung der Vorgaben des “Pakt von Umar”aus der Expansionszeit des Islam wird implizit heute noch von den Christen erwartet. So wurde kürzlich ein 14jähriger koptischer Christ, der während einer vorbeiziehenden islamischen Beerdigungsprozession nicht von seinem Esel stieg, noch während der Prozession verschlagen und es wurden gegen Läden christlicher Kopten Steine geworfen. Die Polizei griff erst mit großer Verzögerung ein und nahm 50 Kopten und 10 Muslime fest.

    B. Verfolgung durch totalitäre Staaten/Despoten

    Gott sei Dank ist die Zahl der totalitär geführten Staaten gesunken. Aber es Gibt sie noch – wie etwa Eritrea, wo über 2000 Christen wegen ihres Glauben unter übelsten Bedingungen – teilweise sogar in Schiffscontainern – inhaftiert sind. Auch hier nur einige, wenige Beispiele:

    Nordkorea

    In Nordkorea gibt es gezielte und systematische Verfolgung von Christen. Im April 2005 wurde zwar berichtet, es entstünden wieder Kirchen in Nordkorea, einem Land, das lange Zeit für seine Feindseligkeit gegenüber jeglicher anderen Religion, besonders dem Protestantismus, bekannt war. Aber bislang lässt sich keine Lockerung verifizieren. Im Gegenteil wird in letzter Zeit die Schraube weiter zugedreht. Es wird sogar von den Staatssicherheitskräften auch aktiv im angrenzenden China nach aktiven Christen aus Nordkorea gesucht. In der stalinistischen Ideologe haben sich Risse gebildet und die nordkoreanische Regierung hat Angst, die Kontrolle zu verlieren, da sich immer mehr organisierte Gruppen von Christen bilden. Religionsstatistiker gehen davon aus, dass sich über 400.000 Christen im Verborgenen treffen. Vermutlich sind bis zu 100.000 in Arbeitslagern eingesperrt. Aus China ausgewiesene nordkoreanische Flüchtlinge drohen in ihrer Heimat harte Strafen, sogar Hinrichtungen. Flüchtlinge berichteten, dass Kinder abgeschobener Frauen getötet würden.

    Das ist überhaupt der Punkt in totalitären Staaten. Die Oligarchie hat Angst, dass Menschen eine andere Autorität anerkennen könnten als ihre eigene. Besonders schlimm für sie ist es, wenn Menschen in Gott eine absolute Autorität anerkennen und dadurch die staatliche Autorität relativieren (Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen, Apg 5,29).

    Vietnam

    Der Vorsitzender der baptistischen Kirche in der Kreisstadt Long Khanh, Pastor Than Van Truong, sollte in der Psychiatrie zum Schweigen gebracht werden. Der ehemalige frühere Hauptmann der vietnamesische Volksarmee geriet ins Visier des vietnamesischen Geheimdienstes, als er sich öffentlich zum Christentum bekannte und Baptist wurde. Er verlor deswegen seine Kriegsinvalidenrente. Seit 1996 wurde er mehrmals verhaftet. Er war zunächst ohne Gerichtsurteil wegen angeblicher Schizophrenie in einer psychiatrischen Klinik und wurde mit starken Medikamenten behandelt, so dass er zeitweise unter Lebensgefahr stand. Nachdem er seine Entlassung aus der Klinik gefordert hatte, vervierfachten die Ärzte die Medikamentendosierung, die erhebliche motorische und vegetative Störungen zur Folge hatte. Er wurde als gebrochener Mensch entlassen.

    Die Bergstämme Vietnams, die Christen geworden sind, werden systematisch unterdrückt, von Ihren Ländereien vertrieben, ihre Kirchen zerstört u.a.m.

    Birma/Myanmar

    Lange haben die Militärs den Buddhismus instrumentalisiert – vor allem im Kampf gegen die Christen unter den Karen, den Karenni, den Chin und den Kachin. Unter den Minderheiten im Norden des Landes kam es in den letzten Jahren zu großen Zuwächsen in den Kirchen. Es entstanden neue christliche Gemeinden. Das passt weder den Militärs noch den buddhistischen Funktionären. Sie wollen einen einheitlichen Staat: ein Volk und eine Religion. Alles, was sich dieser Ideologie widersetzt oder was in den Augen der Militärjunta diesem Ziel widerspricht, wird erbarmungslos ausgemerzt. Die Karen leiden seit vielen Jahren unter den harten „Strafaktionen“ der Armee. Dörfer werden niedergewalzt, Kinder als Söldner missbraucht, die Frauen vergewaltigt und die Männer erschossen. Pastor Om Kee wurde im Jahr 2003 entführt. Seitdem hat die Familie kein Lebenszeichen von ihm erhalten. Es wird angenommen, dass er im Gefängnis ermordet wurde.

    Solche totalitären Staaten suchen das Volk zu einem Einheitsmenschen zu klonen. Christen, die sich als das Ebenbild Gottes verstehen, lassen das nicht mit sich machen, darum werden sie von der Regierung verfolgt.

     

    Laos

    Auch in Laos nimmt die Regierung Christen aus Volksstämmen ins Visier. In der letzten Märzwoche 2005 wurden 24 christliche Bru aus vier Dörfern in Muangphin verhaftet. Die Gläubigen sind geschlagen worden, als sie ihrem Glauben nicht abschwören wollten. Sie sind bei glühender Sonnenhitze ohne Hemd oder Nahrung ein bis  zwei Tage lang an Pfähle gefesselt und mit roten Ameisen gepeinigt worden. Einige Gefangene hätten halb nackt und mit Stricken gefesselt stundenlang in einer von Waldameisen wimmelnden Dschungelgegend ausharren müssen.

    C: Verfolgung durch korrupte Systeme

    Gott ist ein Gott der Ordnung, der aus dem Chaos “Kosmos” – Ordnung geschaffen hat. Sein Widersacher versucht diese Ordnung zu zerstören. In Ländern und Gebieten, wo die öffentliche Ordnung nicht durch den Staat aufrecht erhalten wird, wie z.B in Chiapas (Mexiko), Coca-anbaugbiete in Bolivien und Kolumbien oder im von Anarchie erschütterten Irak, gibt es weder Schutz für Christen, noch ein staatliches Interesse daran.

    Kolumbien

    Die Verfassung Kolumbiens, z.B., garantiert Religionsfreiheit, die jedoch durch die ständige Gewalt vonseiten Guerillagruppen, der Drogenkartelle, korrupten Behörden und traditionellen indianischen Religionsgruppen gefährdet ist. Engagierte, missionarisch aktive Christen gelten als Feinde oder Verräter. Sie sind oft Ziel von Mordkomplotten; immer wieder werden Missionare bedroht, entführt und ermordet. Nicht wenigen Christen hat ihr Eintreten gegen das organisierte Verbrechen den Tod gebracht. Christ zu werden, ist für einen Guerillero so gefährlich, dass er deswegen umgebracht werden kann. Das Christentum steht im Gegensatz zur marxistischen Weltanschauung und einer Kultur der Gewalt. Im April 2009 sind wieder drei evangelistisch tätige Christen ermordet worden.

    Irak

    Anfang April 2009 gab es nach einer kurzen Ruhepause erneute Christenmorde im Irak. In Bagdad und Kirkuk wurden vier Christen ermordet. Es lässt sich kaum festlegen, ob das extremistische Muslime mit reinen politisch-religiösen Motiven sind, oder kriminelle Banden hinter solchen Anschlägen stecken. Selber machen nämlich die Banden diesen Unterschied nicht. Die irakischen Christen leiden seit der Invasion 2003 sehr unter gewalttätigen Übergriffen, Plünderung, Mord und Vergewaltigung. Die Christen können sich auf den Schutz des Staates nicht verlassen.

    Simbawe

    Auch in Simbawe geraten Kirchen und Christen, die gegen die Willkür und den Despotismus protestieren, unter Druck. Manchen bleibt nur der Weg ins Exil.

    Fazit:

    Die Gründe für Christenverfolgung sind unterschiedlich – und hängen doch letztlich zusammen (s.o.). Dabei spielen verschieden Aspekte eine Rolle: wo Menschen Christen werden und ihren Lebensstil ändern wird die Angst in der Gesellschaft vor Veränderung allgemein angesprochen. Argwohn vor dem Unbekannten und Fremden rufen Ablehnung hervor. Autoritäts- und Machtgefüge könnten ihre Vormachtstellung verlieren, wo Menschen in Christus ihre Würde und Freiheit entdecken.  Diese Dinge könnten als soziale oder politische Gründe für die Verfolgung von Christen angesehen werden. Sie können es vordergründig auch sein.  Aber hinter dem allem sind geistliche Beweggründe am Werk. Der Fürst dieser Welt will sich nicht geschlagen geben – obwohl er am Kreuz besiegt worden ist und Jesus am Ende der Zeit den Sieg davon tragen wird und das eintritt, was im Phipipperhymnus verheißen ist: „in dem Namen Jesu sollen sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.”(Phil 2,10f)

    Christen werden verfolgt, weil sie die Herrschaft Jesu über sich und über diese Welt anerkennen. Das stört die Machtgefüge, das fordert geistlichen Widerstand heraus. Das ist nicht immer gleich zu erkennen. Oftmals werden Übergriffe auf Christen als „politisch motiviert“ abgetan. Unterdrückung von Christen durch die Mehrheitsgesellschaft wird als „ethnisches Problem“ beschrieben. Oberflächlich betrachtet kann das sogar stimmen. Aber dahinter verbirgt sich eine eigene Dynamik, die oben beschrieben wurde.

    Dr. Paul C. Murdoch gibt in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Arbeitskreises Religionsfreiheit der Deutschen Evangelischen Allianz (AKREF) 14-tägig einen kostenlosen E-Mail-Rundbrief mit Gebetsanliegen für verfolgte Christen (ein kurzes Anliegen pro Tag) sowie ausführliche – ebenfalls kostenlose –  AKREF-Nachrichten  heraus (25-75 S.). Er ist Pfarrer der Württembergischen Landeskirche und Studienleiter im Albrecht-Bengel-Haus ab 1.9.2009.

    Wenn Sie die AKREF-Gebetsanliegen bestellen möchten, schicken Sie bitte eine leere Mail an listmgr@ead.de mit dem „Betreff“ (RE:) „subscribe akref-gebetsanliegen“ (ohne Anführungszeichen). Um die ebenfalls kostenlosen AKREF-Nachrichten zu bestellen, schicken Sie ebenfalls eine leere Mail an listmgr@ead.de mit dem „Betreff“ (RE:) „subscribe akref-nachrichten“ (ohne Anführungszeichen).