Predigt beim Jugendgottesdienst in Hohenhaslach 19.11.2017
Hast du Probleme, dich selbst anzunehmen? Oder schätzst du dich falsch ein? Wie sehen dich andere – und wie siehst du sie? Eigenbild und Fremdbild liegen manchmal weit auseinander. Das führt zu Problemen. Manchmal sind sie heftig. Zwischen selbstverliebt und Selbsthass gibt es viele Nuancen. Wie kann ich mich selbst annehmen? Es gibt einen Dritten, der dich so sieht, wie du in Wirklichkeit bist – und trotzdem dich liebt! Es ist dein Schöpfer, der dich so gemacht hat, wie du bist und der sagt: „Und siehe, es ist sehr gut, was ich gemacht habe!“ Ja noch mehr: er liebt dich, so, wie du bist! Eigenbild und Fremdbild sind letztlich nicht das Entscheidende, sonder es ist die Tatsache, das ER dich zu SEINEM EBENBILD geschaffen hat! Ich gehe hier nicht darauf ein, wie diese Ebenbildlichkeit durch die Sünde getrübt worden ist. Wohl aber versuche ich deutlich zu machen, wie durch Jesus Christus, den neuen Menschen, wir diese Gott-Ebenbildlichkeit in der direkten Beziehung zu IHM leben können! Nicht das Bild (Fremdbild), nicht der Spiegel (Eigenbild), sondern das Fenster als Bild für die Öffnung zu einer direkten Beziehung zu Gott soll uns motivieren und prägen. Gott will face-to-face mit uns leben. Dazu hat Jesus für unsere Schuld gelitten und am Kreuz unsere Strafe auf sich genommen. In dem Augenblick ist der Vorhang im Tempel zerrissen. Gott wurde aus seinem „Käfig“ gelassen. Wir bekamen Zugang zu IHM. Jetzt wohnt er durch seinen Geist im Herzen seiner Kinder und wir dürfen etwas von seinem Glanz in diese Welt abstrahlen. Wenn die Leute gefragt werden, wen sie sehen, wenn sie uns anschauen, dann lautet hoffentlich die Antwort: „Na klar, ein Kind Gottes – die Ähnlichkeit sei nicht zu verkennen!
„Den Fremden ein Fremder – Jesu Auftrag für uns heute“
Mt 25,32-46
(Predigtskizze. Für die vollständige Predigt siehe die Audiodatei oben)
Matt 25,32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken. 34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. 41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. 43 Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht. 44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. 46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.
John 14,1 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! 2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? 3 Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.
Wir sind alle hier auf der Durchreise…
Das Endgericht entscheidet darüber, ob wir Heimat im Himmel bekommen.
„der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, damit sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.“ (John 5,22–24)
An Jesus scheiden sich die Geister/Jesus ist Richter!
Du kannst nur für oder gegen Jesus sein!
Wenn wir genau hinsehen, dann sagt unser Abschnitt, dass Gott die Völker zum Gericht versammeln wird…
Nicht nur eine persönliche Angelegenheit??
Dass die Völker eine Rolle spielen in der Weltgeschichte ist klar…
und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.
Die Völker haben eine Verantwortung vor Gott!
Doch geht es uns heute Morgen um die persönliche Ebene. Dabei gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht:
Die schlechte Nachricht ist: nicht jeder wird gerettet werden!
Die Schafe werden von den Böcken getrennt.
Die Spreu vom Weizen trennen
Weizen vom Unkraut (Toll-Weizen)
Zwei liegen in einem Bett…
Zwei mahlen zusammen an einem Mühlstein…
Die gute Nachricht ist: Du kannst gerettet werden!
Jesus ging es nicht um die Zugehörigkeit zu einer Religion! (Christentum, Buddhismus, Hinduismus, Islam) Jesus: das Ende der Religion!
Jesus ging es um das Leben um eine neue Lebensweise! Jesus will uns ein neues Leben geben. In dem Abschnitt, über das wir heute reden, wird uns gezeigt, wie dieses neue Leben in Jesus Christus sich im Umgang mit anderen Menschen auswirkt.
Jesus macht es seinen Nachfolgern klar, dass das Lippenbekenntnis zu ihm nicht reicht.
2) die Himmlische Heimat verpflichtet schon hier!
Jesus will unser Leben gestalten. Hier in unserer Zeit!
Wo Gottes guter Geist durch die Wiedergeburt in einem Menschen lebt, gibt es Veränderung im Leben! Wenn wir unsere Herzen für Jesus Christus öffnen, damit er in unserem Herzen regiert, wirkt er selbst durch uns. Das will uns dieses Gleichnis sagen!
Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. 37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
Es geht nicht darum, dass wir uns als Wohltäter gut fühlen! Und es geht auch nicht nur darum, dass wir Jesus in jedem Menschen sehen (das auch!), sondern es geht darum, dass wir jeden Menschen mit seinen Augen sehen. Dem hungernden zu essen geben – das bedeutet für Jesus eine selbstlose und gute Tat zu vollbringen. Jesus ist dabei der empfangende, und auch der gebende!
Wirkliche Liebe zu Jesus zeigt sich nicht in Lippenbekenntnissen. Sie zeigt sich darin, dass die Liebe Jesu in uns zum Zuge kommt, durch uns hindurch wirkt (1Kor 13).
Das soll uns klar und deutlich werden: es gibt nur eine Art von Leben, die es wert ist für die Ewigkeit bewahrt zu werden und zu bleiben. Das ist göttliches Leben! Wo göttliches Leben sich in uns niederlässt, wo unser Leib ein Tempel seines Heiligen Geistes wird (1Korinther 3 und 6), da lebt und wirkt Gott in und durch uns.
3) Dem Fremden Heimat bieten! Licht in die Finsternis bringen!
Es ist viel Finsternis in dieser Welt. Der Teufel ist am Werk. Kriege. Verfolgungen. Vertreibungen. Völkermorde…
Wir Christen wissen um unser „Fremdsein in der Welt“ (Phil 3, 20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, 21 der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.)
Das macht sensibel für den Fremden! Vom „Fremden“ zum „Nächsten“!
Aber: Die Bibel hat kein Gefälle von Gastgeber zu Gast: JEDER ist gefordert!
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter: „Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen. Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme. Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!“ (Luke 10,30–37 LUTH-LEM)
Wer ist mein Nächster?
Mein Nächster ist der, den Gott mir vor die Füße legt!
Vielleicht auch ein Ausländer, einen Asylanten, einen Migranten…
Ausreden gibt es genug:
Dass der Reisende überfallen wurde ist nicht in Ordnung. Die Straße hätte sicher gemacht werden sollen. All das spielt aber im Gleichnis keine Rolle.
Die frommen Passanten haben sich an ihre Reinheitsvorschriften gehalten, der Samariter hat im Überfallenen seinen Nächsten gesehen!
Es sind sicher viele Fehler in der Politik passiert, aber: Gott hat die Flüchtlinge uns vor die Füße gelegt. Wir dürfen nicht wegschauen und nicht vorbeilaufen, sondern wir sollten Ihnen das Beste, was wir haben, geben:
Das Beste – nicht die Reste!
Die frohe und froh machende Botschaft von Jesus Christus!
Mit allem Geld der Welt, mit einem festen Job und einer ordentlichen Wohnung können wir auch Flüchtlinge nicht glücklich machen! (Es gab Studien über Menschen, die den Jackpot im Lotto geknackt haben – kaum einer ist dadurch glücklich geworden!)
Wir meinen zu wissen was wir brauchen, um glücklich zu sein, aber wahrhaft glücklich werden wir nur, wenn wir unsere Bestimmung erfüllen, und das ist wenn unser Leben zu einem Gefäß des Heiligen Geistes wird, wenn Gott in uns wohnen und durch uns wirken kann.
So kann und will Gott Licht in die Finsternis bringen!
In einer Gruppe von Menschen, die durch einen großen Dom geführt wurden, war auch ein kleines Mädchen. Während der Reiseführer auf die verschiedenen Sehenswürdigkeiten aufmerksam machte, stand das Kind ganz versunken da und betrachtete die bunt verglasten Kirchenfenster mit verschiedenen Gestalten, die dort abgebildet waren. Ein Abglanz der Farben lag auf ihrem Gesichtchen, als die Nachmittagssonne durch die Scheiben leuchtete.
Als die Gruppe weitergehen wollte, raffte die Kleine allen Mut zusammen und richtete eine Frage an den Reiseführer: »Wer sind die Leute in den schönen Fenstern?« wollte sie wissen.
»Das sind die Heiligen, mein Kind«, antwortete er. Als die Kleine an diesem Abend zu Bett ging, berichtete sie der Mutter voller Stolz: »Ich weiß, wer die Heiligen sind.«
»Ja?«, staunte die Mutter. »Wer denn?«
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, antwortete das Kind: »Es sind die Leute, die das Licht durchscheinen lassen!«
Die Heiligen des Herrn sind tatsächlich jene Menschen, in deren Herzen er einen hellen Schein gegeben hat. Menschen, die Gottes Größe und Herrlichkeit erkannt haben gerade im Leben, Wirken, Sterben und auferstehen Jesu Christi von den Toten. Solche Menschen sind eine Quelle des Lichts in einer dunklen Welt.
Jesus sagt von sich selbst „ich bin das Licht der Welt“. Er ist es, der die dunkle Macht, dass böse, den Hass, Tod und Teufel mit seinem Licht vertreiben kann. Jesus wendet aber das Bild auch auf seine Jünger an: Matt 5,14 „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.“ Menschen, die an Jesus Christus glauben und ihm nachfolgen, Menschen die auf seinen Namen getauft sind sollen Lichtquellen in dieser Welt sein. Wir haben das Licht nicht in uns selbst sondern Gott gibt es in unser Herz. Wir dürfen es aber reflektieren! Wo Gottes Licht sich an unserem Leben bricht, wird es für die Welt sichtbar, kann Finsternis vertreiben und Helligkeit verbreiten.
Paulus macht es uns klar, dass alles Gute, was Gott durch uns seine Kinder tut nicht auf unser, sondern auf sein Konto geht: „Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott sei und nicht von uns.“
Wo wir zu unserer Zerbrechlichkeit und zu Gottes Schatz in unserem Leben stehen, kann er in und durch uns großes bewirken – viel Finsternis vertreiben, viel Licht spenden!
„Flüchtlingen Heimat bieten. Was Christen zu bieten haben“ Das Beste geben – nicht die Reste! Wir sind den Flüchtlingen die frohe und froh machende Botschaft schuldig! „Den Fremden ein Fremder – Jesu Auftrag für uns heute“. Wer seine Zugehörigkeit zum Himmel begreift, ist in dieser Welt fremd! Dafür hat er ewige Heimat! Amen