Muslime in Deutschland

Die Flüchtlingswelle hat den Blick dafür getrübt, dass es bereits davor zwischen 5.000.000 (offizielle Darstellungen) und 8.000.000 (Islamverbände) Muslime in Deutschland gab, die kaum im Blick der missionarischen Bemühungen sind.

Am längsten sind die Ahmadiyya in Deutschland ansässig. Diese sektiererischen Muslime, die zunächst während des ersten Weltkrieges als gefangene indischen Soldaten der britischen Armee in Berlin interniert wurden, sind geblieben. Ihre Wilmersdorfer Moschee, Nachfolger der hölzernen Barackenmoschee des Internierungslagers, wurde nach sechsjähriger Bauzeit 1928 eingeweiht. Weil die Ahmadiyya in Ihrer Heimat als Sekte von der sunnitischen Mehrheit schon immer unterdrückt und ihnen seit der Gründung des Staates Pakistan der Status als Muslime aberkannt wurde, suchen sie Asyl in aller Welt – auch in Deutschland. Sie sind von Anfang an sehr missionarisch ausgerichtet und haben eine weit gefächerte publizistische Tätigkeit entfaltet – nicht zuletzt im Internet.

Bei den Umwälzungen im Zuge der Unabhängigkeitsbewegungen und Bürgerkriegen in den Kolonialstaaten kamen auch Muslime aus Nordafrika nach Deutschland, darunter auch angehörige der Muslimbrüder, die unter der säkularen Regierung Ägyptens etwa als staatsfeindliche Organisation verboten waren. 1958 gründeten diese die Islamische Gemeinschaft unter dem Namen „Moscheebaukommission e.V.“. Ihren jetzigen Namen trägt die Organisation seit 1982.

Mit der Zuwanderung von Gastarbeitern in großem Stil aus der Türkei ab 1961 kamen zahlenmäßig viel mehr Sunniten nach Deutschland – vor allem organisiert in den dem türkischen Staat untergeordneten DITIB Moscheen und der diesen kritisch gegenüberstehenden Milli Görüş. Seitdem die AKP den Ministerpräsidenten und Staatspräsidenten (Erdogan) stellt und der Staat offiziell sich vom laizistischen Modell zum Modell einer islamischen Republik wandelt, gibt es eine immer größer werdende Einheit unter den türkischen Sunniten. Die ebenfalls aus der Türkei zugewanderten Aleviten (nach dem alevitischen Grünen-Politiker Ali Ertan Toprak eine „eigenständige Religionsgemeinschaft aus dem islamischen Kulturraum“) machen etwa 20% der türkischen Bevölkerung aus. Sie werden als religiöse Minderheit von den Sunniten nicht akzeptiert. Diese und die europäisch geprägten „weißen Türken“ werden in der Türkei propagandistisch bekämpft, auch bisweilen als „heimliche Christen“ beschimpft. Es gibt die These, dass es in Wirklichkeit auch um Kryptochristen geht, deren Vorfahren zur Annahme des Islam gezwungen wurden.

Die ultraorthodoxen Salafisten und Wahhabiten in Deutschland nähren sich aus allen Ethnien und sind – wie die Ahmadiyya – missionarisch sehr aktiv und mit der Milli Görüş dem politischen Islamismus zuzurechnen.

Die mystisch ausgerichteten „Sufis“ sind in Deutschland eine verschwindend kleine Minderheit, haben aber am ehesten über die letzten Hundert Jahre Anziehungskraft auf intellektuell bewegte Konversionen gezeigt.

Gegenwärtig entsteht erfreulicherweise unter individuellen Christen, Kirchen, Verbänden und Missionswerken eine Vision, diese Muslime, die teilweise in der vierten Generation in Deutschland leben, mit der frohen Botschaft von Jesus Christus zu erreichen. Am erfolgreichsten sind die lutherischen initiativen unter von der islamischen Revolution enttäuschten jungen Iranern der ersten Generation (Schiiten) in Niedersachsen und Berlin gewesen. Auch die Arbeit von Volksmissionaren der verschiedenen Ethnien sind hierzulande von Erfolg gekrönt gewesen. Oftmals wirken sie aber vereinsamt und ohne Hilfe von den Deutschen Glaubensgeschwistern. Hier wären Unterstützung und Zusammenarbeit sehr wünschenswert und verheißungsvoll.

Gebetsanliegen:

  • Für Offenheit und Liebe zu den Muslimen im Lande
  • Dass Muslime, die vom Islam enttäuscht sind, sich nicht zum Atheismus, sondern Christus zuwenden
  • Für Unterstützung der (Volks-) Missionare, die hier bereits unter Muslimen arbeiten
  • Dass erfolgreiche Modelle der Mission unter Muslimen hier Schule machen und gefördert werden
  • Für Zusammenarbeit zwischen Missionswerken, Kirchengemeinden und Gemeinschaften in Missionsbestreben unter Muslimen
  • Für Integration der Konvertiten in Gemeinden und Gemeinschaften

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