einige Gedanken als Skizze…
1.Petr. 3, 17 Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen. 18 Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.
Schon immer fragen Menschen, warum es das Leid gibt und warum Gott das Leid zulässt. Fünf Gedanken sollen uns die Thematik näher bringen:
1) Das Leiden als Kondition des Lebens in einer gefallenen Welt
“Es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen”. In erster Linie leiden wir um unserer bösen Taten willen.
1 Mose 3 17 sagt was die Konditionen unseres Lebens in der gefallenen Welt sind: “verflucht sei der Acker um deinetwillen! Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und du sollst das Kraut auf dem Felde essen. 19 Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.”
Das Leiden gehört zum Leben in der durch Sünde verdorbenen Welt. Weil der Mensch sich auf Gott, auf seine Fürsorge und seine Wegweisung nicht vertraut hat, trägt er als Folgen. Seine Wahl, dem Teufel mehr als Gott zu vertrauen, bedeutet, die Beschwernisse des Irrwegs auf sich nehmen zu müssen. Wenn ich vom richtigen Weg abkomme, dann habe ich die Folgen des schlechten, beschwerlichen Wegs zu tragen.
2) Das Leiden als Erziehungsmittel Gottes
Manchmal führt uns Gott aber schwere Wege, ohne dass eine spezielle Schuld vorliegt, ohne, dass dies als Konsequenz der eigenen Sünde zu werten wäre. Aber selbst dort, wo Gott straft, dort segnet er auch. Die Strafe ist nicht das Ziel, die Strafe ist die Lösung. Gott kann Leid in Segen verwandeln, wie wir an zahlreichen biblischen Gestalten sehen können:
Josef – Ohne die scheinbaren Irrwege seine Lebens, wäre Josef nie dorthin gekommen, wo Gott ihn haben wollte und wo er am Segensreichsten wirken konnte. Hiob – Gibt es irgend ein Leid, dass Hiob zur Ablehnung Gottes berechtigte? Seine Frau beschwört ihn: “Verfluche doch dein Gott und sterbe!” Hiob bleibt aber treu. Er weiß im Grunde seines Herzens, dass Gottes Weg der einzige, und darum beste Weg für ihn ist. David – Gott mutete David eine lange Warte- und Vorbereitungs- Zeit zu. Als Jugendlicher, vielleicht sogar noch als Kind schon gesalbt zum König Israels, musste er Jahrzehnte auf die Erfüllung warten. In dieser Zeit ist er unter widerwärtigen Bedingungen zur Aufgabe herangereift. Jeremia – Der Prophet zeigt uns: Klagen ist noch keine Sünde, wenn ich mich am Ende Gott und seinem Willen beuge. (Jer 15 10-20), so auch die vielen Klagepsalmen! Paulus muss sein “Dorn im Fleisch” ertragen – und die daraus resultierende Erkenntnis gewinnen: Gottes Gnade ist genug!
3) Das Leiden als Erlösungsweg
“Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.”
Jesus schafft durch sein stellvertretendes Leiden Abhilfe für uns. Er leidet nicht, weil Gott das Leiden sehen muss, um gnädig gestimmt zu werden. Es geht nicht um Anselm von Canterbury’s Satisfaktionsgedanke! Jesus nimmt unser Leiden auf sich, um uns von dieser Last in Ewigkeit zu befreien. Die “Leiden dieser Zeit” sind vorübergehend und zeigen nur wie groß die Herrlichkeit ist, die auf uns wartet: “Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll” (Röm 8,18) .
4) Sinn und Sinnlosigkeit des Leidens
Leiden als Folge der Sünde muss man nicht als Sinn-erfüllt betrachten – es sei denn, es führt zur Buße und Bekehrung. Viele Menschen Leiden deshalb Sinn-los, wenn auch nicht Grund-los. Ihr Leiden ist in der Sünde gegründet – Röm 6,23a “Denn der Sünde Sold ist der Tod;” aber wenn die Sündenerkenntnis zur Buße führt, dann gilt: Röm 6,23b “die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.”
“nur im Tragen wird das Leid erträglich…”
Ein Aspekt des Leides der Gläubigen hängt mit dem Stellvertretendes Leiden Jesu zusammen. Paulus spricht mehrmals davon, z.B. Gal 6,2 “Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen”. Das Gesetz Christi ruft uns in die Nachfolge, wo uns derselbe Weg zugemutet wird, den Jesus zu gehen hatte.
Es geht darum, das Leid aus der Welt zu schaffen! Das Leid wird aus der Welt getragen, nicht verbannt! Jesus trug unsere Sündenlast. Wir dürfen an den Lasten anderer mit-tragen – und dabei Gottes besondere Nähe erfahren! Mt 11, 28 sagt uns “Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.” Phil 1, 29 bringt es auf den Punkt: “Denn euch ist es (die Gnade!) gegeben um Christi willen, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden…”
5) Der Spezialfall: Leiden für Christus
Christenverfolgung hat einen völlig anderen Grund, als das allgemeine Leiden in der gefallenen Welt. In der eben zitierten Stelle Phil 1,29 heißt es “hyper christou“ – für Christus, an seiner Stelle zu leiden. Er bezieht uns in sin Werk mit hinein!
Das bestätigt auch der Apostel Petrus in unserem Kontext seines ersten Briefes Kap 2, 19ff
und hier im 3. Kapitel ab V.14 “Und wenn ihr auch leidet um der Gerechtigkeit willen, so seid ihr doch selig. Fürchtet euch nicht vor ihrem Drohen und erschreckt nicht”. Mit unseren Versen kommt die Begründung, warum es Sinn macht und warum wir uns nicht fürchten brauchen, wenn wir um Jesu willen leiden: “Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, dass ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen. Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.”