Besinnung zur Jahreslosung 2017

Vor 50 und 500 Jahren gab es große Durchbrüche

Noch bevor dieses Jahr zu Ende geht, wird es 50 Jahre her sein, dass der südafrikanische Chirurg Christiaan Barnard zum ersten Mal in der Geschichte erfolgreich das Herz eines Menschen auswechselte. Der Erfolg war zwar relativ – sein Patient lebte nur 18 Tage – aber seither haben zigtausende Menschen ein „neues“ Herz bekommen. Das Problem dabei ist, dass das „neue“ Herz eben doch nicht neu ist. Auch wenn das Spender-Herz von einem jüngeren Menschen stammt, ist es doch nicht neu, sondern schon „gebraucht“ und anfällig für den gleichen Alterungsprozess wie das Herz, das funktionsuntüchtig geworden war und ausgetauscht werden musste. Das Leben der Meisten, die eine Herztransplantation bekommen haben, wird inzwischen durchschnittlich um 10 Jahre verlängert. In seiner Autobiografie machte Barnard aber auch auf ein anderes Problem aufmerksam. Durch den ganzen Medienrummel, die Partys und Affären mit der „Jet Set“ – den Promis seiner Tage – die Audienzen mit dem Papst und Staatsoberhäuptern, durch das und anderes mehr hat er zwar seinen Ego gefüttert, aber seine Familie vernachlässigt. Die Reue kam zu spät. Er tröstete sich damit, dass er keinen seiner Patienten je im Stich gelassen hätte…

Gott schenkt schon länger neue Herzen

Der weltberühmte Chirurg hätte selbst ein neues Herz gebraucht, ein Herz, das weiß was zu tun ist, ein Herz das nicht nur an sich, sondern auch an andere denkt. Ein Herz, wie wir alle eines bräuchten. Solche Herzen können Menschen nicht transplantierten, nicht neu machen. Das kann alleine Gott. Die Jahreslosung von diesem Jahr erzählt davon:

 

Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ez 36,26

Dies ist der Kern vom Versprechen Gottes an sein Volk Israel (genauer, die Stämme Juda und Benjamin), das in der babylonischen Gefangenschaft verschleppt und fern der Heimat war. Aber Gott macht in den davor und danach kommenden Sätzen unmissverständlich klar, dass er dies um seinetwillen, um seiner Heiligkeit willen tut. Was sollen die Heiden von ihm denken, wenn er sein Volk in der Bedrängnis hängen lässt? Aber um seiner Heiligkeit willen muss sich auch etwas am Volk ändern, am Volk, dem er am Anfang des gemeinsamen Weges durch die Geschichte den Auftrag gab: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig (3Mose 19,2 et al.). In gerade diesem Zusammenhang verspricht Gott nicht nur die Reinigung von der Schuld, die das Volk auf sich geladen hat, sondern auch eine neues Herz und einen neuen Geist, damit die Beziehung zwischen ihm und sein Volk nicht gestört ist. Das steinerne Herz soll mit einem „aus Fleisch“ bestehendes, bewegliches und bewegtes Herz ausgetauscht werden. Das Neue Herz und der Geist Gottes selber sollen aus seinem Volk Menschen machen, die seine „Rechte halten und danach tun“. So wird er zu Gott für sein Volk sein. Gott will die Beziehung zum Menschen. Das Problem liegt darin, dass der Mensch nicht im gleichen Maße an dieser Beziehung interessiert ist. Es geht um eine verschmähte Liebe. Das ist der Rote Faden, der sich durch die Bibel zieht. Gott liebt den Menschen und tut alles, um seine Liebe zu gewinnen – mal werbend, mal drohend, mal lohnend, mal strafend. Es ist ein großes Drama, nach dem die Weltliteratur ihren Stoff modelliert. Am Kreuz von Golgatha und bei der Wiederkunft Christi zum Weltgericht findet dieses Drama seine Höhenpunkte.

Gottes Herz sucht Menschenherzen

Gott leidet darunter, dass wir Menschen, die er als seine gegenüber erschaffen hat, solche harten Herzen haben. Was meint die Bibel, wenn sie von „harten Herzen“ spricht? Geht es darum, dass wir nicht genügend Empathie zeigen, oder dass unsere Brutalität anscheinend grenzenlos ist? Jesus selbst sagt vom Menschenherzen: Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung (Mt 15:18f). Sicherlich gehören diese und viele andere Dinge zu einem harten Herzen – aber das sind nur Symptome und nicht Diagnose. Dazu ein Beispiel: Arteriosklerose ist eine Krankheit, die mehr Menschen in der entwickelten Welt tötet als sonst irgend eine. Es ist eine Krankheit, die unter anderem zu Atemlosigkeit, Schwäche, Thrombose, Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichen Herztod führen kann. Die Ursache all dieser Symptomen aber ist die Verhärtung der Schlagader am Herz.

Das verhärtete Herz kann nicht mit Weichmachern fit gemacht werden. Es braucht ein neues Herz

Gott will keine Symptome bekämpfen oder unterdrücken. Ein verhärtetes Herz muss weg. Es braucht einen Ersatz – ein neues Herz muss her! Es geht nicht darum, dass wir durch besonderen Fleiß oder noch größere Mühe unser Verhalten verändern. Vielmehr geht es darum, dass Gott uns ein neues Herz schenken will. Ein Herz, das nicht von Grund auf krank ist. Gott will und sein Herz schenken, das von sich aus zu ganz anderem und neuem fähig ist. In erster Linie geht es um ein Herz, das die Beziehung zu ihm will.

In der Sprache der Bibel bezeichnet das Herz den Menschen in seiner Identität, in seiner Persönlichkeit. Das Herz ist der Sitz nicht nur der Gefühle, sondern auch der Gedanken. Das Herz macht Beziehungen zu einem Gegenüber möglich, oder es verhindert diese. Darum geht es mit dem neuen Herzen. „Hartherzigkeit“ beschreibt den Zustand unserer Herzen, wo Gott uns egal ist. Im Alten Testament wurde das immer wieder betont: Wegen ihrer Hartherzigkeit wandten sich die Menschen von Gott ab und sind anderen Göttern nachgelaufen.

Wir haben vergessen, dass wir Gott vergessen haben

Gleich mehrere Menschen haben treffend über unsere Zeit festgestellt: „Wir haben vergessen, dass wir Gott vergessen haben“ (u.a. Pfr. Alexander Garth, Prof. Wolf Krötke und die Bischöfe Axel Noack und Heiner Koch). Was zunächst im Blick auf die neuen Bundesländer so festgehalten wurde, gilt zunehmend auch für die ganze Republik. Für die meisten Menschen ist Gott überhaupt kein Thema mehr. Die atheistische Erziehung und der Machbarkeitswahn der Wohlstandsgesellschaft haben Gott weitestgehend aus dem gesellschaftlichen Diskurs, der Gedankenwelt des Einzelnen und den Herzen der Menschen ausgegrenzt. Diese Missachtung Gottes ist die eigentliche Herzenskrankheit der Menschen, auch in unseren Tagen. Wir scheinen es immer wieder zu vergessen, dass Gott uns als Gegenüber für sich geschaffen hat und dies der eigentliche Sinn hinter der Erschaffung der Erde und des Weltalls ist. Gott will die Beziehung zu uns. Es soll ein Herzensanliegen sein, eine Angelegenheit des Herzens für uns, wie es auch für ihn eine ist. Das ist der Sinn unseres Lebens.

Haben wir in diesem Jubiläumsjahr wirklich Grund zum Feiern?

Vor 500 Jahren am Vorabend von Allerheiligen soll Martin Luther seine 95 Thesen als Aufforderung zu einem öffentlichen Streitgespräch an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angebracht haben. Von diesem Tag an rechnen wir den Beginn der Reformation. Heute, 500 Jahre später, würde es uns gut anstehen, uns mit diesen Thesen auseinander zu setzen. Darin geht es um die gestörte Beziehung des in Sünde verstrickten Menschen zu Gott und um den Weg des Glaubens, der Vergebung und der Gnade, auf dem die Beziehung wieder hergestellt werden kann.

Auch im Jahr 2017 sind wir dazu da, unser Leben vor Gott und in Beziehung zu Gott zu gestalten. Dazu gehören selbstverständlich die Übernahme von Verantwortung für diesen Planeten, die Ausübung unseres Herrschaftsauftrags, die kreative Gestaltung des Lebens auf der Erde und vieles andere mehr. Der Kern unserer Beziehung zu Gott ist aber das Vertrauen in seine Gnade und seine Führungen. Jesus hat das Nachfolge genannt. Auch der Prophet Jeremiah verkündet die gleiche Verheißung einer grundsätzlichen Herzensänderung „…das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den Herrn«, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der Herr; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken“ (Jeremiah 31,33f).

Der in sich verkrümmte Mensch

In diesem Jubiläumsjahr 2017, wo wir 500 Jahre Reformation feiern, steht der Reformator Martin Luther im Mittelpunkt vieler Reden, Predigten, medialen Auftritten und Schriften. Für Martin Luther lag die Grundmisere der menschlichen Existenz darin, dass der Mensch „in sich selbst verkrümmt“ ist. Nicht nur deswegen, weil wir eine permanente Nabelschau betreiben, sondern auch deswegen, weil wir unseren Blick nicht nach oben richten, nicht auf Jesus schauen, den Anfänger und Vollender unseres Glaubensweges. Der Mensch ist in sich selbst gekrümmt und sieht nur sich – er ist für sich zum Maß aller Dinge geworden. Wo Menschen sich selbst zu Gott gemacht haben, sind sie auch auf sich selbst angewiesen. Wer nicht an Gott glaubt kann auch nicht vertrauen – er muss sich selber absichern. Unsere Absicherungswahn steht in direktem Verhältnis zu unserem Mangel an Vertrauen.

Gott will dass wir unser Leben im Vertrauen auf ihn gestalten. Er will, dass wir mit ihm rechnen. Er beschreibt es als Herzenshärtigkeit, wenn unser Herz nicht auf ihn ausgerichtet ist. In diesem Sinne haben wir auch heuer, 2017, 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Luthers nicht viel zu feiern. Wenn wir nur die ersten drei Bitten des Vaterunsers im kleinen Katechismus Martin Luthers aus dem Jahr 1529 anschauen, dann sehen wir, dass es Luther gerade darum ging, dass Gott in unserem Leben vorkommt: dass sein Name auch bei uns heilig werde, dass sein Reich auch zu uns komme, und schließlich dass sein Wille auch bei uns geschehe. Luther hat einen gnädigen Gott bekommen. Als begnadigter, vergebener Sünder erlebte er, wie Gott sich ihm zugewandt hat. Im Glauben allein, durch die Schrift allein, allein aus Gnaden, allein durch Jesus Christus hat er eine Beziehung zu Gott bekommen. Nüchtern betrachtet könnten wir sogar mit diesem Jubiläum das Ende der Epoche des reformatorisch-evangelischen Glaubens begehen.

Natürlich gibt es Vieles, wofür wir dankbar sein können – ja müssen. Die Reformation hat uns ja gerade das Vertrauen in Gott, sein Wort, seine Gnade, seinen Christus, sprich: in den Glauben gelehrt. Aber gerade das scheint in der Breite der Bevölkerung immer mehr abhanden zu kommen. Selbst in den Kirchen macht sich eine „Spiritualität“ breit, die auf das eigene religiöse Gefühl ausgerichtet ist und die Verkrümmung in sich selbst nur verstärkt. Wer sich nicht mehr als Sünder sieht, braucht auch keinen gnädigen Gott. Was Bonhoeffer als „billige Gnade“ beschrieben hat ist wieder voll im theologischen Trend. Allenthalben hören wir von Kanzeln und Kathedern, dass ein guter Gott niemanden bestraft. Wir seien alle von Gott geliebte Menschen und seine Kinder – und deswegen „o.k.“. Die objektive Ausrichtung des Glaubens auf den gekreuzigten und auferstandenen Christus als alleinigen Weg zu Gott steht für viele nicht mal mehr als Option zur Debatte, geschweige denn die Notwendigkeit der Buße, der Bekehrung und der Wiedergeburt, um ein Kind Gottes zu werden.

Ein Kind Gottes hat seinen Geist

Aus dem evangelischen Anliegen ist ein „protestantisches Prinzip“ geworden. An Stelle in Christus einen gnädigen Gott zu bekommen, der die Trennung von Gott und Mensch durch seinen Sühnetod überwand, ist ein „protestantisches Prinzip“ geworden, dass alle Optionen offen halten möchte, die Kirche „nach den Bedürfnissen der Menschen“ zu gestalten. Es ist viel die Rede vom Entstehen einer zivilen Religion, die nicht mehr Bekenntnisorientiert ist, sondern den vermeintlichen Bedürfnissen der Gesellschaft sich anpasst. Auch hier ist der Mensch das Maß aller Dinge. Der in sich gekrümmte Mensch hat Gott und seine Möglichkeiten nicht im Blick und kann deswegen nur verzweifeln. Das ist für Kierkegaard die eigentliche Sünde und „die Krankheit zum Tode“, die eigentliche Herzenskrankheit unserer Tage. Darum schenkt Gott ein neues Herz. Das tut er überall, wo sein Geist den Glauben in einem Menschenherzen weckt. Und damit hängt das zweite Versprechen unserer Jahreslosung zusammen: In die Mitte seines Volkes gibt Gott einen neuen Geist.

Auch der Prophet Joel hat diese Schau bekommen. An Pfingsten ist es dann Wirklichkeit geworden, wo Gott seinen Heiligen Geist auf die versammelten Jünger ausgoss.

Seit Pfingsten gilt: in jedem Christen wohnt der Geist Gottes. Das macht ein neues Leben möglich. Zum neuen Herzen kommt ein neuer Geist. Nicht ein neuer menschlicher Geist, sondern der Geist des lebendigen Gottes! Haben wir das für unser Leben begriffen? Um die Tragweite dieses Geschehens zu verstehen, müssen wir wieder zur Schöpfungsgeschichte zurückkehren. Am sechsten Tag der Schöpfung, als Gott den Menschen schuf, war der grundlegende Unterschied zu allen anderen Lebewesen, zu den Tieren, Fischen und Vögeln der, dass das Leben dem Menschen von Gott selbst eingetaucht wurde. Der Mensch besaß am Anfang göttliches Leben, auf die Ewigkeit angelegtes Leben, ein Leben in Unschuld ohne Verfallserscheinungen. Wo durch die Sünde die direkte Beziehung zu Gott verloren ging, ging auch die Quelle des göttlichen Odems für den Menschen verloren. Es folgte der Tod als unausweichliche Konsequenz dieser Trennung vom Spender des Lebens.

Was die Propheten Ezechiel und Joel vorhergesagt hatten, ist an Pfingsten wahr geworden. Seitdem gibt es wieder Zugang zum Geiste Gottes für den Menschen. Besser gesagt: es gibt Zugang zum Menschen für den Geist Gottes. Gott hat sich den Zutritt zum Menschenherzen teuer erkauft. Jesus hat dafür mit seinem Leben bezahlt. Wo die Sündenschuld beglichen ist, hat der Teufel keinen Anspruch mehr auf den Menschen. Der Weg ist frei für Gottes Geist – für sein Lebensodem. Der Geist Gottes der in uns wohnt und uns und unser Leib zu seinem Tempel macht 1Kor 6 u. 9), der schenkt Glauben und neues Leben. Er macht uns durch die Wiedergeburt (Joh 3) zu Kindern Gottes und vergewissert uns, dass wir Kinder Gottes sind (Röm 8). Es macht einen Unterschied, ob der Geist Gottes in einem wohnt oder nicht. Das wurde auch seit Pfingsten zu allen Zeiten von Menschen bemerkt, die diesen Geist nicht hatten. Es wäre zu wünschen für dieses Jahr 2017, dass unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Migranten und Flüchtlinge, diesen Unterschied an uns Christen merken. Wo ein neues, von Gott geschenktes Herz und sein heiliger Geist uns beseelen, wird es gar nicht anders gehen!

 

Kadonnut Maailma – Jouluaaton Hartaus/Heilig Abend Andacht 2016

Kadonnut Maailma – Die größte Suchaktion der Weltgeschichte: Gott auf der Suche nach den verlorenen Menschen auf der verlorenen Welt.
Skizze der zweisprachigen Predigt Gehalten vor der finnischen Gemeinde Stuttgart in der Haigstkirche 2016-12-24

 

Ensimmäisenä Jouluna lähti Jumala etsimään…

Sana tuli lihaksi …

Sana tuli lihaksi ja asui meidän keskellämme, ja me katselimme hänen kirkkauttansa, senkaltaista kirkkautta, kuin ainokaisella Pojalla on Isältä; ja hän oli täynnä armoa ja totuutta. Joh 1,14

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns… Gott wurde Mensch in Jesus Christus um uns, die wie verloren waren, zu suchen und selig zu machen. Lk 19,10

Ihmisen poika on tullut etsimään ja pelastamaan sitä, mikä kadonnut on Lk 19,10

„Lost in space…“

Ihminen on ihmisten mielestä lopullisesti hukassa – koko planeetansa kannsa eksyksissä, hävinnyt ja kadoksissa…

Die moderne Wissenschaft hat den Menschen in eine Sinnkrise gestürzt – der Glaube, alles mit der menschlichen Vernunft erklären zu können führt für manche zu dem Zwang, alles mit der menschlichen Vernunft erklären zu müssen…

Ihmisen äly pakottaa siihen, että tunnistamme ihmisen yksinäisyyden avaruudessa…

Tämä maailma, jossa asumme, on kadonnut planeetta. Ihmisillä ei ole aavistustakaan mistä se on tulossa tai mihin se on menossa.

Elämme kadonneella ja eksyneellä planeetalla. Tajuamme, ettei maapallo ole maailmankaikkeuden keskipistettä.

Die Vernunft führt zur Erkenntnis, dass wir allein sind. Milliarden werden in die Suche nach außerirdischem Leben investiert, um diesen Gedanken an die Einsamkeit zu vertreiben. Dabei wird die Erde als solche wie ein Raumkapsel tief im All gesehen.

Eräällä tiedekanavalla YouTube:ssa puhutaan siitä, että maapallo olisi avaruuskapseli:

„Raumschiff Erde: Ein Staubkorn im Universum. Pale Blue Dot…“

(fb) Ronja Schäfer /react-text ‪react-text: 78 /react-text Es ist wirklich Wahnsinn wie klein und unbedeutend der Mensch ist. Leider nimmt sich der Mensch im Allgemeinen stets zu wichtig, will immer mehr Macht, Geld und Status! Aber die Natur ist stärker und das Weltall ist mächtiger. Die Menschheit ist vergänglich!

Nobelin Tiedepalkinnon saaneen ranskalainen tieteilijä Jaques Monod toteaa, että ihminen, kun on rehellinen itselleen, on universumin taustalla täysin merkitsemätön. Kadonnut ja eksynyt ”mustalainen” (politically incorrect) avaruuden reunalla. Hänen musiikki ei kuulla ja hänen rikoksia ei huomata.

 

„Wenn er diese Botschaft in ihrer vollen Bedeutung aufnimmt, dann muss der Mensch […] seine totale Verlassenheit, seine radikale Fremdheit erkennen. Er weiß nun, dass er seinen Platz wie ein Zigeuner am Rande des Universums hat, das für seine Musik taub ist und gleichgültig gegen seine Hoffnungen, Leiden oder Verbrechen.“ (Jacques Monod, zitiert nach: Quadbeck-Seeger, Hans-Jürgen. 2013. Aphorismen und Zitate über Natur und Wissenschaft. John Wiley & Sons. S.9.)

 

 

Niemand sieht sein Leid, niemand hört sein Schreien…

Kadonnut maailma on pelastajan tarpeessa!

Die Welt braucht einen Retter und in Jesus findet sie einen! Er findet und rettet die Welt (Joh 3,16)

Der Menschensohn ist gekommen zu suchen und selig zu machen, eas verloren ist. Lk 19,10 Gott hört und sieht…

Jumala näkee ja kuulu! Ihminen ei ole hänelle merkitsemätön!

Ihmisen poika on tullut etsimään ja pelastamaan sitä, mikä kadonnut on Lk 19,10

 

Adolf Köberle (EZW 92): „(Der Mensch) ist beides zugleich: ein König und ein Bettler . Angesichts der unermesslichen Räume des Weltalls ist er ein Nichts, ei Staubkorn, eine Milbe, ein zerbrechliches Wesen. Doch: ‚Es ist die Größe des Menschen, um sein Elend zu wissen; ein Baum erkennt sich nicht als elend’.“

Ihmisen „kurjuus“ – hyvä suomalainen käsite! Mikä muu kansa olisi sisäistänyt tätä samoin tavoin kuin suomen kansa?

Ihmisen poika on tullut etsimään ja pelastamaan sitä, mikä kadonnut on Lk 19,10

Ein kleiner Junge besucht um die Weihnachtszeit seinen Großvater. Er schaut zu, wie der Großvater an einer Krippenfigur schnitzt. Einige andere Figuren der Weihnachtsgeschichte stehen schon fertig auf dem Tisch. Der Junge wird müde, legst den Arm auf den Tisch, und zuschauen schläft er ein. Im Traum werden die Figuren lebendig, und er ist mitten unter ihnen. Er geht mit in den Stall von Bethlehem und schaut das Jesuskind an.

„Ich möchte gerne drei Dinge von dir haben“, sagt das Jesuskind.

Und der Junge sagt eifrig:„Meinen neuen Mantel, meine elektrische Eisenbahn, mein schönes Buch für den bunten Bildern?“

„Nein“, Erwidert das Jesuskind, „das brauche ich nicht. Ich möchte von dir etwas anderes haben! – Schenk mir deinen letzten Deutschaufsatz!“ sagt das Jesuskind leise.

Der Junge erschreckt:„ darauf hat doch der Lehrer ‚ungenügend’ drunter geschrieben!“

„Eben deshalb will ich ihn haben. Bringst du mir immer alles, wo ‚ungenügend’ darunter steht?“

„Gerne“, sagt der Junge.

– „Und dann möchte ich zweitens von dir Deinen Milchbecher“

„ Aber den hab ich doch zerbrochen!“

„Willst du mir immer alles bringen, was in deinem Leben zerbrochen ist?“ fragt das Jesuskind.

„Und nun mein dritter Wunsch: du sollst mir noch die Antwort bringen, die du deiner Mutter gabst, als sie dich nach dem Milchbecher fragte.“

Da weint der Junge bitterlich und schluchzt: „da hab ich doch gelogen, da wäre mir heruntergefallen. In Wahrheit habe ich den Becher absichtlich auf den Boden geworfen.“

„Ja, du sollst mir immer alle deine Lügen, deinen trotz, dein Böses, was du getan hast, bringen, damit ich dir helfen und dir vergeben, dich heilen und verwandeln kann!“

Da wacht der Junge auf und plötzlich weiß er, warum Gott Mensch geworden ist, und warum Jesus als Heiland geboren wurde: damit er alles ungenügende, zerbrochene und böse heilen und verwandeln kann.

(Nach: Kühner, Axel. 1998. Überlebensgeschichten für jeden Tag. Neukirchen-Vluyn: Aussaat Verlag. S. 326f)

Jeesus ei tullut etsimään onnistuneita, pärjääviä, hyviä ihmisiä. Hän tuli etsimään, mitä kadonnut on. Myös tänä Jouluna saamme tuoda kaiken epäonnistuneemme, rikkoutuneemme, valheemme, pahuuttamme seimen luokse ja jättää sen kaiken siellä hänen luokseen.

Aamen

Das Fasten in biblischer Perspektive

Gedanken für die Adventszeit

Bis zu meiner Zeit in der islamischen Welt wollte ich so recht keine Beziehung zum Thema Fasten bekommen. Auf der einen Seite war mein evangelischer Vorbehalt. Auf der anderen ein mulmiges Gefühl, dass mich immer wieder beschlich wenn ich solche Stellen in der Bibel las, wie z.B. in der Apostelgeschichte, wo das Fasten und Beten als Vorläufer für Gottes Wirken geschildert werden (Apg 13,2; 14,23).

Als Theologe war mir bekannt, dass es sowohl Kritik am Fasten im alten Testament gibt, wie Jesaja 58 sehr eloquent belegt, als auch die Aufforderung zum Fasten im neuen Testament. Es konnte also nicht darum gehen, dass das Fasten zum alten, aber nicht zum neuen Testament gehöre. Irgendwas in mir sagt er aber deswegen auch, es könne sich nicht um eine Unterscheidung zwischen römisch-katholischem und evangelischem Brauchtum handeln.

Ich habe mit den Texten gerungen, bin aber zu keinem für mich befriedigenden Ergebnis gekommen. Dann kamen die acht Jahre in Pakistan. Jedes Jahr ein Monat Fasten. Auf der einen Seite war es beeindruckend zu sehen, wie die Menschen sich an die Vorgaben im Fastenmonat hielten, auf der anderen Seite war es erschütternd zu sehen, wie sich das Fasten auf die Gesellschaft aus wirkte.

Wenn der Fastenmonat Ramadan in die heiße Jahreszeit zwischen Mai und September fiel, Dann gab es am Nachmittag auf den Straßen heftigen Streit, Manchmal auch Prügeleien, weil die Menschen sich schlicht und ergreifend nicht mehr im Griff hatten. Die ganze Gesellschaft war spürbar angespannt. Ist ja auch klar. Wenn man zweimal nachts 2 Stunden wach bleibt um ausgiebig zu essen, damit man am nächsten Tag überhaupt durchhält, dann fehlt einem doch Der Schlaf. Man kann aber auch nicht so auf Vorrat Essen, dass der Hunger – und was noch viel schlimmer ist der Durst – einen nicht am Tag einholt.

Die Menschen sind einfach fix und fertig. Es ist nichts davon zu sehen oder zu spüren, dass durch das Fasten sie geistlich gestärkt und ausgeglichen wären. Von meinen persönlichen Bekannten unter den Muslimen wusste ich, dass viele im Monat Ramadan ein Doppelleben führen: nach außen Fasten sie, hinter verschlossener Tür (und in der Dunkelheit, damit es Allah nicht sieht) brechen Sie das Fasten. Die Tagelöhner sind am schlimmsten dran, denn sie müssen tagsüber Leistung abrufen, körperlich arbeiten, sich verausgaben. Die kommen richtig runter während des Fastenmonats, können Sie sich doch die reichhaltigen Speisen die die anderen nachts essen nicht leisten…

Es ist aufgefallen, wie die Fernsehmoderatorinnen und Nachrichtensprecher im Monat Ramadan gegen Ende des Monats ein immer fülligeres Gesicht bekommen haben. Daraufhin habe ich meine Bekannten genauer angesehen und die Beobachtung wurde bestätigt: Das Fasten im Monat Ramadan bedeutete nicht weniger, sondern mehr essen, nur nicht zur Tageszeit…

Diese Beobachtung führte dazu, dass ich das Fasten in der Bibel neu anschaute. Von der Fastenkritik im alten Testament wurde deutlich: Es geht Gott nicht darum, dass wir uns kasteien, sondern darum dass unser Handeln den Maßstäben seiner Gerechtigkeit entsprechen.

Wo Jesus im neuen Testament seine Jünger anweist, sich schön anzuziehen und sein Äußeres zu pflegen wenn man Fasten will (Mt 6,16ff), dann tut er das aus zwei Gründen:

Erstens sollen wir nicht Fasten um von anderen bewundert zu werden. Es ist etwas, was zwischen uns und Gott steht. Es darf nicht geschehen, um den Menschen zu gefallen oder weil man glaubt, durch Askese Gott mehr zu Gefallen als durch Dankbarkeit für seine guten Gaben (1Tim 4, 3). Die Anderen sollen es gar nicht merken, wenn wir Fasten.

Zweitens sollen wir Fasten tun, weil es uns gut tut. Nur dann wird es auch Gott gefallen. Wenn wir beispielsweise eine Mahlzeit am Tag ausfallen lassen, um mehr Zeit für unsere Beziehung zu Gott oder zu unseren Mitmenschen zu haben, um Dinge zu unternehmen, von denen wir wissen, dass es Im Sinne unseres himmlischen Vaters wäre, wir aber sonst nicht dazu kommen, dann ist das ein sinnvolles Fasten. Das ist auch ein befriedigendes Fasten. Das ist dein Fasten, das Gott gefällt.

Alles hat seine Zeit

Die Jünger Jesu wurden von den Schriftgelehrten und Pharisäern beschuldigt, dass sie nicht Fasten würden (Mt 9,14f). Jesu Antwort darauf war, dass es von Ihnen gar nicht zu erwarten sei, solange der Bräutigam bei Ihnen wäre. Es gibt Zeiten, die zum Fasten einladen, ja sogar dieses Verlangen. Und es gibt eine heilsame Praxis, in regelmäßigen Abständen sich besonders Gott, Seinem Wort und seinem Werk zuzuwenden. In der Alten Kirche wurde mittwochs und freitags gefastet (Didache 8,1). Bis in unsere Zeit hinein wurden der Advent und die Passionszeit in Vorbereitung für die großen Feste der Christenheit als besonders geeignete Fastenzeiten anerkannt.

Unter dem Strich

Die Bibel lädt zum Fasten ein. Gott will aber kein Fasten im Sinne einer Werkgerechtigkeit. Wir können den Arm Gottes nicht erzwingen. Er sieht, ob unsere Bitten ernst sind oder nicht. Aber vielleicht haben wir es nötig zur Klärung unserer eigenen Gedanken, Ziele und Prioritäten, wie an den in der Apostelgeschichte genannten Stellen gezeigt wird. Vielleicht brauchen wir die Zeit und die Muße, um vom alltäglichen wegschauen zu können, Distanz zu gewinnen und es einfach zu genießen, Zeit für Gott und für unser Leben mit ihm zu haben.